LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
IN 10 STUNDEN
  • 23.11.2024
  • Ab 11:00 Uhr
LIVE: Pistorius spricht jetzt über die deutsche Sicherheitspolitik
Anzeige
 Nach habeck-Reise im März

Bundesregierung schließt Gas-Deal mit Katar ab

  • Aktualisiert: 29.11.2022
  • 09:19 Uhr
  • Lena Glöckner

Die Bundesregierung und der katarische Energieriese Qatar Energy haben ein Energieabkommen abgeschlossen. 

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Katar und die Bundesregierung haben ihren Gasdeal festgezurrt.

  • Ab 2026 sollen für 15 Jahre bis zu zwei Millionen Tonnen Flüssiggas aus Katar nach Deutschland fließen.

  • Qatar Energy sei zudem mit deutschen Unternehmen über weitere Gaslieferungen im Gespräch, erklärte Katars Energieminister.

Deutschland wird ab 2026 aus Katar Flüssiggas beziehen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatten monatelang über den Deal verhandelt - laut dpa soll der Deal jetzt für 15 Jahren geschlossen worden sein.

Das Gas solle an das US-Unternehmen Conoco Phillips verkauft werden, das es weiter nach Brunsbüttel liefere, sagte der Katars Energieminister Saad Al-Kaabi am Dienstag (29. November) in der katarischen Hauptstadt Doha. Die Lieferung soll 2026 beginnen, jährlich sollen bis zu zwei Millionen Tonnen geliefert werden.

Katars Energieminister betont gutes Verhältnis mit Bundesregierung

Qatar Energy sei zudem mit deutschen Unternehmen über weitere Gaslieferungen im Gespräch, erklärte Al-Kaabi weiter. "Wir haben gute Beziehungen zu deutschen Unternehmen und zur deutschen Regierung", sagte er. Das Gas für das jetzt geschlossene Abkommen kommt von den beiden katarischen Gasfeldern North Field East and North Field South, die vor der Küste des Golfstaates liegen. 

Scholz hatte erst in der vergangenen Woche erklärt, der Kauf von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Katar sei nicht vom Tisch. "Deutsche Unternehmen sind in sehr konkreten Gesprächen, über die ich Ihnen mehr erzählen könnte, als ich werde", sagte Scholz in einem "Focus"-Interview.

Deutschland versucht, ausbleibende Gaslieferungen aus Russland unter anderem mit LNG-Lieferungen zu ersetzen, für die an Nord- und Ostsee mehrere Terminals gebaut werden.

Anzeige
Anzeige

Auch China schließt Vertrag mit Katar

Katar ist einer der weltweit größten Exporteure von Flüssiggas. Das reiche Emirat verfügt nach Russland und dem Iran über die drittgrößten Gasreserven weltweit. Katar teilt sich mit dem Iran das weltweit größte Gasfeld, das vor der Küste des Landes liegt. Der allergrößte Teil des Exports geht nach Asien, bislang vor allem nach Japan, Südkorea und Indien.

Zuletzt hatten das Emirat und China ein langfristiges Gasabkommen unterzeichnet. Der Produzent Qatar Energy will über 27 Jahre insgesamt 108 Millionen Tonnen Flüssiggas (LNG) an den chinesischen Konzern Sinopec liefern. Es handele sich um den längsten Gasliefervertrag in der Geschichte der Flüssiggasindustrie, hatte Minister Al-Kaabi erklärt.

LNG-Terminals in Deutschland kurz vor Betriebsbeginn

Die ersten deutschen LNG-Terminals stehen kurz vor dem Betriebsbeginn. Zwar sind die Gasspeicher inzwischen voll, bis Dienstag erreichte ihr Füllstand laut Branchendaten 100 Prozent. Doch verflüssigtes Erdgas soll einen zusätzlichen Beitrag leisten, Bundeswirtschaftsminister Habeck spricht von einem "zentralen Baustein für die Sicherung unserer Energieversorgung im kommenden Winter".

Bisher erhalten Deutschland und andere europäische Länder das über die Niederlande, Belgien oder Frankreich aufgenommene LNG vor allem aus den USA. Habeck bemühte sich auf einer Reise im Frühjahr um Lieferbeziehungen mit Katar. Das Emirat will dem Vernehmen nach Langfristverträge. Weitere wichtige LNG-Ausfuhrländer sind Australien, Malaysia und Nigeria.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr zum Thema
Angela Merkel
News

Merkel bereut Entscheidung für Gas aus Russland "überhaupt nicht"

  • 14.10.2022
  • 10:48 Uhr