Angst vor einer Eskalation
Chaos am Beiruter Flughafen: Viele Menschen wollen aus dem Libanon fliehen
- Aktualisiert: 06.08.2024
- 10:17 Uhr
- dpa
Die Lage in Nahost spitzt sich mit jedem Tag weiter zu. Immer mehr Menschen wollen den Libanon verlassen. Am einzigen internationalen Flughafen des Landes wächst der Frust unter den Passagieren.
Das Wichtigste in Kürze
Am Flughafen Beirut herrscht Chaos, nachdem mehrere internationale Fluggesellschaften ihre Flüge vorübergehend eingestellt haben.
Passagiere warten seit Stunden und es gibt lange Schlangen an den Check-In-Schaltern.
Die Sicherheitslage im Nahen Osten ist besonders angespannt, nachdem wichtige Persönlichkeiten wie Ismail Hanjia getötet wurden.
Nachdem mehrere internationale Fluggesellschaften ihre Verbindungen in den Libanon aus Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten vorübergehend eingestellt haben, herrscht am Flughafen Beirut Chaos. Viele Fluggäste warten nach eigenen Angaben bereits seit den frühen Morgenstunden auf ihren Flug.
Aus Kreisen am Flughafen hieß es, es gäbe lange Schlangen an den Check-In-Schaltern. Die Verspätungen hätten zu Panik geführt. Viele Passagiere seien frustriert, weil sie Anschlussflüge verpasst hätten.
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Flüge wurden verschoben oder ganz gestrichen
"Ich sollte im Morgengrauen über Istanbul nach Deutschland fliegen, aber der Flug wurde immer wieder verschoben. Nun soll er um 18 Uhr abheben", sagte ein Reisender der Deutschen Presse-Agentur. Ein Vater einer fünfköpfigen Familie sagte, er sei bereits seit Sonntag (4. August) am Flughafen. Sein Flug in die türkische Millionenstadt Istanbul sei mehrere Male verschoben worden.
Der Flughafen in Beirut ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Neben der deutschen Lufthansa-Gruppe hatten unter anderem auch die französische Airline Air France und verschiedene Fluggesellschaften aus der arabischen Region ihre Flüge von und nach Beirut vorübergehend eingestellt.
Lage extrem angespannt
Nach der Tötung zweier wichtiger Gegner Israels ist die Sicherheitslage im Nahen Osten noch angespannter als ohnehin schon. Nach der Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr in Beirut und des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran kündigten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, die Hamas und der Iran Vergeltung an. Sie machen Israel für die Anschläge verantwortlich.