Anzeige
Sommerspiele in Paris

Deutschlands Hockey-Herren verlieren Olympia-Finale, die Niederländer die Nerven

  • Aktualisiert: 08.08.2024
  • 21:27 Uhr
  • dpa
Article Image Media

Wilde Szenen haben sich beim Olympia-Finale der Hockey-Herren angespielt. Deutschland holte Silber, Niederlande gewann Gold. Doch dann gingen die Nerven mit den Siegern durch.

Anzeige

Erst verloren die deutschen Hockey-Herren Gold, dann Olympiasieger Niederlande die Nerven. Nach dem Sieg im Penaltyschießen provozierte Torschütze Duco Telgenkamp den deutschen Torwart Jean-Paul Danneberg mit seinem über den Mund gelegten Zeigefinger, Niklas Wellens geriet in eine Rangelei mit mehreren Niederländern. Danneberg hatte vor dem Finale der Erzrivalen behauptet, "die Holländer haben richtig Angst".

Im Video: Olympia-Schock - Weltrekordhalter Girma nach Hindernis-Sturz bewusstlos

Der Weltmeister gewinnt Silber

Letztlich feierten die Niederländer vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz im Stade Yves-du-Manoir im Nordwesten von Paris das 3:1 (1:1, 0:0) im Penaltyschießen gegen die deutschen Weltmeister. Zwölf Jahre nach dem bislang letzten Olympiasieg des Teams in London war die Auswahl des Deutschen Hockey-Bunds angetreten, um in Frankreich wieder zu triumphieren. Nachdem die Enttäuschung nach Platz vier vor drei Jahren bei den Sommerspielen in Tokio groß war, gab es nun das erste Edelmetall seit 2016.

"Das war auf vielen Ebenen ein unglaublich starkes Spiel von uns. Trotz des 0:1-Rückstands sind wir zum Ausgleich gekommen. Im Penalty-Shootout sind wir eigentlich sehr stark, aber wir haben unsere Qualitäten nicht gebracht. Da war die Niederlande einfach besser", sagte Bundestrainer André Henning.

Im Nordwesten von Paris brachte Thierry Brinkman (46. Minute) die Niederlande in Führung, Thies Prinz (50.) traf kurz darauf zum Ausgleich. Im Penaltyschießen sorgten Kapitän Brinkman, Thijs van Dam und Telgenkamp für die Entscheidung zugunsten von Oranje. Justus Weigand traf für Deutschland.

Anzeige
Anzeige
:newstime

In der Vorrunde war Deutschland stärker als die Niederlande

Das insgesamt achte Olympiafinale für eine deutsche Männermannschaft begann auf beiden Seiten verhalten. Erst nach zehn Minuten kam Deutschland durch eine scharfe Hereingabe von Christopher Rühr erstmals gefährlich vor das Tor, konnte daraus aber nichts machen. Auch die Niederländer schafften es im ersten Viertel nicht, sich gute Chancen zu erarbeiten. Stattdessen ging es zunächst darum, kompakt und sicher zu stehen.

Das war der DHB-Auswahl auf dem Weg ins Finale oft gelungen. Die DHB-Auswahl hatte sich mit vier Siegen aus fünf Gruppenspielen als Erster für die K.-o.-Runde qualifiziert und dabei nur wenige Gegentore zugelassen. Bei den Siegen gegen Argentinien im Viertelfinale und Indien in der Vorschlussrunde (jeweils 3:2) wurde es teilweise dramatisch. Die Niederländer hatten im Halbfinale gegen Spanien (4:0) zwar weniger Mühe, mussten sich dafür aber Deutschland schon in der Vorrunde 0:1 geschlagen geben. 

Anzeige
Anzeige

In Anwesenheit von Kanzler Scholz

Zu Beginn des zweiten Viertels nahm dann Scholz auf Höhe der Mittellinie Platz. Der SPD-Politiker machte seinen ersten Zwischenstopp bei den Spielen in Paris beim Hockey und wurde auf der Tribüne unter den Ehrengästen von seinen Leibwächtern geschützt. Der Bundeskanzler sah, wie sich die Niederländer immer mehr Ballbesitz erarbeiteten, aber Deutschland die erste Strafecke bekam. Diese führten genau wie alle anderen Bemühungen zur Pause zu keinem Tor mehr.

Auch die zweite Halbzeit begann zögerlich. Tausende niederländische Fans auf den Tribünen trieben den EM-Gewinner des Vorjahres mit "Holland"-Rufen an - kurz nach Start des Schlussviertels durften sie jubeln. Eine kleine Unachtsamkeit in der Verteidigung nutzte Brinkman zum 1:0, den zweiten Treffer kurz darauf verhinderte Keeper Jean-Paul Danneberg mit einer Glanztat. Fast im Gegenzug traf Prinz nach einer Strafecke mit einem satten Schuss zum Ausgleich.

Mehr News und Videos

Kretschmer traf Wagenknecht wegen möglicher Koalition in Berlin

  • Video
  • 01:02 Min
  • Ab 12