Gesundheitsmanagement
Deutschlands Vorbereitung auf kommende Pandemien: So reagierte Lauterbach auf Kritik
- Veröffentlicht: 20.09.2024
- 13:30 Uhr
- dpa
Der Bundesrechnungshof mahnt Versäumnisse bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien an. Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußert sich selbstkritisch - doch es gebe auch Fortschritte.
Das Wichtigste in Kürze
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) räumt Fehler bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien ein.
Der Bundesrechnungshof kritisiert die sinkende Zahl vorhandener Intensivbetten. Lauterbach betont, dass vor allem Personal für die Betreuung der Patient:innen in den Intensivbetten benötigt werde.
Er weist darauf hin, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um den Pflegepersonal-Mangel anzugehen. Auch der Nationale Pandemieplan sei bereits verbessert worden.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Fehler bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien eingeräumt. Die Mahnung des Bundesrechnungshofs, der eine sinkende Zahl vorhandener Intensivbetten kritisierte, sei "halb richtig und halb falsch", sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk.
"Richtig ist, wir haben damals den Fehler gemacht, dass man gedacht hat, indem man einfach ein paar Betten hinstellt und Beatmungsgeräte kauft, hat man schon ein zusätzliches neues betreibbares Intensivbett." Das sei aber nicht der Fall, weil der Flaschenhals für Intensivbetten fachspezifisches Personal sei.
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Pflegepersonal-Mangel soll behoben werden
Nicht richtig an der Kritik des Rechnungshofs sei, dass man das Problem in diesem Bereich sehr wohl klar analysiert habe und derzeit in den Aufbau von Pflegekräften investiere. "Das heißt, wir haben Gesetze gemacht, die es wahrscheinlicher machen, dass wir demnächst mehr Pflegekräfte in der Intensivmedizin haben."
Man arbeite auch in anderer Hinsicht daran, dass etwa Impfstoffe durch Bereitschaftsverträge schneller produziert würden. Auch der Nationale Pandemieplan sei schon verbessert worden.
Der Bundesrechnungshof hatte in einem Brief an den Haushaltsausschuss des Bundestags kritisiert, dass Deutschland nicht ausreichend auf künftige Pandemien vorbereitet sei. Laut Rechnungshof hätten Mittel, die zum Aufbau von Intensivbetten an die Bundesländer ausgeschüttet wurden, "rechnerisch zu einem Kapazitätszuwachs von etwa 13.700 Intensivbetten führen müssen". Seit Oktober 2020 sinke die Zahl der betriebsbereiten und kurzfristig einsetzbaren Betten jedoch aufgrund von mangelndem Pflegepersonal.