Fußball-EM
Die Wasserspiele von Dortmund: Deutschland kämpft sich bei Starkregen ins Viertelfinale
- Veröffentlicht: 29.06.2024
- 23:22 Uhr
- Michael Reimers
Nach einer Spielunterbrechung wegen Unwettern hat Deutschland das Achtelfinale gegen Dänemark souverän gewonnen. Titelverteidiger Italien scheiterte zuvor im ersten K.-o.-Spiel der EM und verlor 0:2 gegen die Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
Deutschland spielte am 29. Juni im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen Dänemark.
Das Spiel in Dortmund endete mit einem 2:0-Sieg für die deutsche Nationalmannschaft.
Die Tore erzielten: Kai Havertz (53' - Elfmeter) und Jamal Musiala (68').
Die deutsche EM-Party geht nach einem außergewöhnlichen Fußball-Abend und umjubelten Toren von Elfmeterschütze Kai Havertz und Jamal Musiala weiter. Beim 2:0 (0:0) gegen hartnäckige Dänen musste die Nationalmannschaft am Samstag (29. Juni) im bebenden Dortmunder Stadion nach Blitz, Donner und Starkregen aber zunächst bange Videominuten überstehen, bevor sie nach langem Anlauf ins Viertelfinale stürmte.
In seinem 50. Länderspiel blieb Havertz in der 53. Minute ganz cool und überwand den bis dahin unüberwindbaren Torwart Kasper Schmeichel. Der Videoassistent hatte ein Handspiel von Joachim Andersen erkannt, der kurz zuvor für Dänemark getroffen hatte. Ein Schreckmoment, nach Videobeweis wurde das 0:1 wegen einer Abseitsposition aberkannt. Musiala erlöste Bundestrainer Julian Nagelsmann und das Publikum mit seinem schon dritten Turniertor in der 68. Minute. "Oh wie ist das schön", sangen die Fans. Deutschland träumt vom vierten EM-Titel.
Am kommenden Freitag (18:00 Uhr) könnte es nun in Stuttgart zur großen Europameisterprüfung gegen Spanien kommen. Das bislang stärkste Team des Turniers muss aber zunächst am Sonntagabend gegen den krassen Außenseiter Georgien sein Achtelfinale meistern.
Spielunterbrechung wegen Unwetters
Das deutsche EM-Achtelfinale in Dortmund gegen Dänemark ist am Samstagabend wegen des drohenden Unwetters zunächst unterbrochen worden. Schiedsrichter Michael Oliver schickte beide Mannschaften in der 35. Minute vom Rasen, als Blitz, Donner und Regen über das Dortmunder Stadion zogen.
Die Stimmung der über 60 000 Fans auf den größtenteils überdachten Rängen blieb zunächst entspannt. "Aufgrund schlechter Wetterbedingungen wurde das Spiel unterbrochen", wurde auf der Videowand eingeblendet. Die Spieler gingen in die Kabinen. Ein schwerer Regenschauer ging über dem Stadion nieder.
Schiedsrichter-Experte Patrick Ittrich sagte bei MagentaTV: "An erster Stelle steht der Schutz der Spieler und Zuschauer. Es gibt keine Zeitvorgabe, wie lange unterbrochen wird. Man wird warten, bis das Unwetter vorüber ist."
Wirtz, Mittelstädt und Füllkrug nicht in der Startaufstellung
Bundestrainer Julian Nagelsmann nahm in der Startformation der Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale gegen Dänemark überraschend drei Änderungen vor. Neben dem Dortmunder Lokalmatador Nico Schlotterbeck, der den gesperrten Jonathan Tah in der Abwehr ersetzt, kamen auch David Raum und Leroy Sané neu ins Team.
Abwehrchef Antonio Rüdiger war rechtzeitig nach seiner Zerrung aus dem Schweiz-Spiel fit geworden und konnte in der Abwehr neben Schlotterbeck verteidigen. Torjäger Niclas Füllkrug saß dagegen auch im vierten Turnierspiel als Joker auf der Bank. Kai Havertz begann wie in der Gruppenphase im Sturm. Der Leipziger Raum begann links hinten für Maximilian Mittelstädt. Bayern-Profi Sané ersetzte in der Offensive Florian Wirtz.
"Die Spieler, die reinkommen, haben es verdient durch eine gute Trainingswoche", sagte Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff bei MagentaTV. "Es sind alles Für-Entscheidungen, keine gegen. Das sind zwei Weltklassespieler. Heute haben wir uns für Leroy entschieden." Wirtz und Mittelstädt seien "natürlich" enttäuscht, "dass sie nicht von Beginn an spielen", sagte Nagelsmann. "Genauso wie Füllkrug. Aber sie haben es gut aufgenommen."
Die deutsche Startelf im Achtelfinale bestand aus: Neuer, Kimmich, Rüdiger, Schlotterbeck, Raum, Andrich, Kroos, Sané, Gündogan, Musiala und Havertz.
Im Video: Positive EM-Bilanz nach Gruppenphase – doch es gibt auch Frust
Kanzler Scholz fieberte erneut im Stadion mit
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht durch die Fußball-EM einen "guten Geist" in Deutschland. "Es ist einfach eine gute Stimmung", sagte der SPD-Politiker am Samstagabend kurz vor dem Achtelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Dortmund gegen Dänemark im ZDF-Interview. "Ich bin sehr zufrieden und sehr dankbar für die Sicherheitskräfte und die unglaublich vielen freiwilligen Helfer", sagte Scholz.
Der Kanzler gab an, im Achtelfinale "vollständig" mitzufiebern. "Ich bin ganz begeistert, wie toll unser Team reingekommen ist in diese Spiele", sagte Scholz, der bereits in der Gruppenphase Partien der DFB-Auswahl live im Stadion verfolgt hatte. "Ich wünsche mir, dass wir weiterkommen."
EM-Aus für Italien, Schweiz im Viertelfinale
Titelverteidiger Italien ist schon im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft ausgeschieden. Das Team von Trainer Luciano Spalletti unterlag am Samstag (29. Juni) in Berlin völlig verdient der Schweiz mit 0:2 (0:1). Vor 68.172 Zuschauer:innen im Olympiastadion brachte Remo Freuler die Eidgenossen in der 37. Minute in Führung, Augsburgs Ruben Vargas (46.) entschied die Partie für den deutschen Vorrundengegner schon kurz nach der Pause.
Fehlpässe, Missverständnisse und viel zu schnelle Ballverluste prägten das Offensivspiel der Azzurri, ein geordneter Spielaufbau kam so gut wie gar nicht zustande. Die Schweiz dominierte das Spiel, nutzte die Hilflosigkeit der tief stehenden Italiener jedoch viel zu wenig aus. Im Viertelfinale trifft die Schweiz trifft am 6. Juli in Düsseldorf auf den Sieger der Partie England gegen die Slowakei.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa