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München

Diesel-Skandal: Ex-Audi-Chef Stadler legt Geständnis ab

  • Aktualisiert: 16.05.2023
  • 10:10 Uhr
  • Anne Funk
Rupert Stadler, ehemaliger Audi-Vorstandsvorsitzender, hat im laufenden Betrugsprozess um manipulierte Diesel-Abgaswerte ein Geständnis abgelegt.
Rupert Stadler, ehemaliger Audi-Vorstandsvorsitzender, hat im laufenden Betrugsprozess um manipulierte Diesel-Abgaswerte ein Geständnis abgelegt.© Lukas Barth/Reuters/Pool/dpa

Der frühere Audi-Chef Rupert Stadler hat im Betrugsprozess um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos am Dienstag (16. Mai) ein Geständnis abgelegt. 

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Der Ex-Audi-Chef bestätigte eine von seiner Verteidigerin verlesene Erklärung mit einem schlichten "Ja". Darin räumte er Fehlerverhalten ein - er habe die Möglichkeit gehabt, einzugreifen, dies aber unterlassen. Stadler bedauere das sehr und sehe ein, "dass es ein Mehr an Sorgfalt" gebraucht hätte.

Rupert Stadler ist mit seinem Geständnis das erste Mitglied des VW-Konzernvorstands, welches vor Gericht den Vorwurf des Betrugs durch Unterlassen im Diesel-Skandal eingeräumt hat. Von der Wirtschaftskammer wurde dem 60-Jährigen eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt, wenn er sich zu einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro bereiterklärt und ein umfassendes Geständnis ablegt. Der vom Gericht vorgeschlagenen Absprache hat die Staatsanwaltschaft bereits zugestimmt.

Der Deal brachte die Wende

Jahrelang beteuerte Stadler seine Unschuld und rückte davon auch in dem seit zweieinhalb Jahren laufenden Prozess nicht ab. Nachdem das Gericht ihm Ende März klarmachte, dass ihm ohne Geständnis eine Gefängnisstrafe drohe, besann sich der ehemalige VW-Vorstand dann doch. Zuvor war bereits festgestellt worden, dass Stadler bereits im Juli 2016 erkannt haben dürfte, dass die Abgaswerte manipuliert sein könnten. Er forschte allerdings weder nach, noch informierte er Handelspartner. Stattdessen ließ er den Verkauf der Autos bis Anfang 2018 weiterlaufen.

Voraussichtlich im Juni wird der Prozess, der bereits seit September 2020 läuft, zum Ende kommen. Zwei leitende Ingenieure und der ebenfalls angeklagte ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung, Wolfgang Hatz, hatten bereits gestanden, dass sie die Ausgestaltung der Motor-Software veranlasst hatten. Auch Hatz und ein Ingenieur können wohl nach Zusagen durch das Gericht mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Gegen Geldauflage wurde das Verfahren gegen den zweiten Ingenieur bereits eingestellt. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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