Weitere Untersuchungen folgen
Drei tote Seeadler in Schleswig-Holstein gefunden: "Verdacht einer Vergiftung"
- Veröffentlicht: 29.05.2024
- 09:48 Uhr
- Clarissa Yigit
Drei Seeadler, darunter ein Küken, wurden Mitte Mai in einem Wald im Kreis Dithmarschen tot aufgefunden. Die Projektgruppe Seeadlerschutz geht von einer Vergiftung der Tiere aus.
Mitte Mai fand die Projektgruppe Seeadlerschutz im Wald Riesewohld bei Odderade (Schleswig-Holstein) drei tote Seeadler an ihrem Brutplatz.
Vogelgrippe oder andere Krankheiten hat das Landeslabor in Neumünster bereits ausgeschlossen.
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"Adlerfamilie auf brutale Weise ausgerottet"
Nun vermutet die Projektgruppe Seeadlerschutz, dass die Vögel durch eine illegale Vergiftungsaktion getötet wurden, wie sie am Dienstag (28. Mai) mitteilte. "Dadurch wurde mit einem Schlag die gesamte Adlerfamilie auf brutale Weise ausgerottet." Demnach verendeten die Seeadler - zwei Altvögel und ein Küken - offenbar durch präparierte, aufgenommene Beute, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
"Aufgrund der Fundumstände und des zeitgleichen Todes der beiden Altvögel und des kleinen Kükens im Nest liegt der Verdacht einer Vergiftung durch die aufgenommene Beute nahe", heißt es von der Gruppe.
Nun sollen die Mageninhalte der Tiere im Toxikologischen Zentrum der Universität Göttingen (Niedersachsen) auf Giftrückstände untersucht werden.
Wegen des Verdachts einer illegalen Vergiftung und eines Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz wie auch gegen das Tierschutzgesetz stellt die Projektgruppe Seeadlerschutz Strafanzeige.
Bei den drei verendeten Seeadlern handelt es sich zudem nicht um die einzigen Vergiftungsfälle in Schleswig-Holstein. In Gothendorf (Kreis Ostholstein) wurden bereits im Jahr 2010 drei getötete Adler gefunden. Diese wurden mit dem verbotenen Pestizid Mevinphos getötet.
Bei Frestedt (Kreis Dithmarschen) verendete im Jahr 2015 eine komplette Seeadlerfamilie durch das verbotene Insektizid Parathion.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa