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Zum Schutz der Opfer

Ehe-Verbot: Briten verbieten Straftätern mit lebenslanger Haft das Heiraten

  • Aktualisiert: 02.08.2024
  • 14:25 Uhr
  • dpa
Das Justizministerium in London.
Das Justizministerium in London.© IMAGO/SOPA Images

In England müssen einige Mörder, die besonders gravierende Taten begehen, tatsächlich lebenslang hinter Gitter. Nun soll ihnen neben ihrer Freiheit ein weiteres Recht verwehrt werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Großbritannien verbietet Straftätern mit lebenslanger Haft das Heiraten.

  • Das Justizministerium will verhindern, dass Verbrecher wichtige Lebensereignisse genießen, die sie ihren Opfern genommen haben.

  • Damit setzt die Labour-Partei die Ankündigung der konservativen Vorgängerregierung.

Großbritannien verbietet Straftätern, die wegen besonders gravierender Morde lebenslang im Gefängnis sitzen, das Heiraten. Wer in England zu einer "whole life order" verurteilt ist - also tatsächlich nie wieder freikommen soll -, darf hinter Gittern grundsätzlich auch nicht mehr heiraten oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen.

Opfern soll Trauma erspart bleiben

"Damit wird es den abscheulichsten Verbrechern untersagt, die wichtigen Lebensereignisse zu genießen, die sie ihren Opfern so rücksichtslos genommen haben", teilte das Justizministerium in London mit. Den Familien der Opfer bleibe zudem das Trauma erspart, dabei zuzusehen, wie Täter heiraten.

Im Video: Drei Kinder von 17-Jährigem bei Messerattacke in England getötet

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Neue Regierung setzt Projekt der Konservativen um

Bisher konnten Verurteilte einen Antrag auf Eheschließung stellen, den ein Gefängnisdirektor nur aus Sicherheitsgründen ablehnen konnte. Nun soll das Justizministerium nur in Ausnahmefällen eine Zeremonie genehmigen können. Die frühere konservative Regierung hatte die Verschärfung angekündigt, die neue sozialdemokratische Labour-Regierung setzt sie jetzt um.

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Die Regierung verhindere damit auch, dass ein konkreter Serienmörder eine zivile Partnerschaft eingehen könne, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.

Der Mann war wegen Mordes an zwei jungen Frauen sowie einer 13-Jährigen zu zweimal Lebenslang verurteilt worden. Er hatte Berichten zufolge staatliche Rechtshilfe beantragt, um eine Entscheidung anzufechten, seine Heirat zu verhindern.

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