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Himmelsspektakel

Einzigartige Chance: 3.000 Lichtjahre entfernte Explosion auf Stern zu sehen

  • Veröffentlicht: 10.07.2024
  • 15:43 Uhr
  • Stefan Kendzia

Nur etwa alle 80 Jahre gibt sich T Coronae Borealis, eine wiederkehrende Nova, die Ehre und zeigt sich von ihrer besten Seite: Es handelt sich dabei um ein einmaliges Ereignis.

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Auf der Erde wartet man gespannt auf ein Licht, das durch eine thermonukleare Explosion auf einem Stern entstanden ist und sich seit Tausenden von Jahren auf den Weg zu uns macht. 

Zuletzt konnte man 1946 ein ganz besonderes Himmelsspektakel beobachten: Eine Nova-Explosion auf der rund 3.000 Lichtjahre entfernten T Coronae Borealis (T CrB). In diesen Tagen könnte sich die Explosion, die sich dort vor Jahrtausenden ereignete, wieder am Himmel zeigen - und zwar so hell wie der Nordstern. Bei T CrB handelt es sich laut "The Guardian" um eine wiederkehrende Nova, die etwa alle 80 Jahre nach einer thermonuklearen Explosion auf der Oberfläche eines Weißen Zwergs sichtbar wird.

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Eine Woche lang mit bloßem Auge sichtbar

Auch wenn er nur ein Zwerg ist - er kann einiges auslösen: Der Weiße Zwerg saugt Wasserstoff von einem benachbarten Roten Riesen auf, wodurch es zu einem Druck- und Hitzeanstieg kommt, der schließlich die Explosion auslöst. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem dunklen Fleck in der Corona Borealis. Genau dort wird der "neue" Stern nach der beschriebenen Explosion erscheinen. Er wird etwa eine Woche lang mit bloßem Auge sichtbar bleiben.

Dr. Laura Driessen von der Fakultät für Physik der Universität Sydney sagte, die beiden Sterne seien nah genug beieinander, dass der Weiße Zwerg aufgrund seiner Schwerkraft Material ansaugt. "Es handelt sich um ein Doppelsternsystem, und hin und wieder kommt es zu einem Ausbruch, also zu einer Nova."

Ein Ereignis, das neue Astronomen hervorbringen wird

"Das ist ein einmaliges Ereignis, das viele neue Astronomen hervorbringen wird. Es bietet jungen Menschen ein kosmisches Ereignis, das sie selbst beobachten, ihre eigenen Fragen stellen und ihre eigenen Daten sammeln können", sagte Dr. Rebekah Hounsell, eine wissenschaftliche Assistentin, die sich am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, auf Nova-Ereignisse spezialisiert. "Es wird die nächste Generation von Wissenschaftlern antreiben."

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Erste aufgezeichnete Sichtung von T CrB war im Jahr 1217

Die erste aufgezeichnete Sichtung des T CrB erfolgte im Jahr 1217, als der Abt von Ursberg in Deutschland "einen schwachen Stern sah, der eine Zeit lang sehr hell leuchtete", so die NASA. Zuletzt war das Ereignis Mitte des 20. Jahrhunderts zu bewundern.

Besonders an der diesjährigen Sichtung zwischen Juli und September wird sein, dass T CrB zum ersten Mal überhaupt mit moderner Technologie untersucht werden könne. "Deshalb ist es so aufregend. Es wird das erste sein, bei dem wir die Informationen erhalten, auf die wir heute zugreifen können. Wir haben all diese Teleskope, die es vor 80 Jahren noch nicht gab", so Driessen.

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Software hilft, T CrB zu lokalisieren

Die NASA verfügt über eine Karte der Corona Borealis, die Interessierten dabei hilft, sich zu orientieren und den richtigen Ort zu finden. Driessen zufolge gibt es auch hilfreiche Software. Es gibt mehrere kostenlose Apps, mit denen man Karten des Nachthimmels anzeigen kann.

Um T CrB erblicken zu können, sollte man auf jeden Fall auf einen dunklen Nachthimmel außerhalb einer Stadt achten und ein Fernglas benutzen. Driessen rät: "Es ist gut, eine rote Taschenlampe dabei zu haben. Legen Sie ein bisschen Zellophan darüber, damit Ihre Nachtsicht nicht beeinträchtigt wird. Und schauen Sie nicht auf Ihr Handy."

Nova ist nicht zu verwechseln mit Super Nova

Übrigens sollte man eine Nova, um die es sich hier handelt, nicht mit einer Supernova verwechseln. Diese ist eine letzte, gewaltige Explosion, die einige sterbende Sterne zerstört, so Hounsell. Bei einem Nova-Ereignis bleibt der Zwergstern intakt und schleudert das angesammelte Material in einem blendenden Blitz in den Weltraum. Der Zyklus wiederholt sich normalerweise im Laufe der Zeit, ein Prozess, der Zehntausende oder Hunderttausende von Jahren andauern kann.

  • Verwendete Quellen:
  • The Guardian: "'Once-in-a-lifetime event': rare chance to see explosion on dwarf star 3,000 light years away"
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