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Geothermie-Modellregion?

 Energie-Schatz in NRW: Forschende hoffen auf kostbaren Fund

  • Veröffentlicht: 10.11.2023
  • 13:45 Uhr
  • Lisa Apfel
NRW-Wirtschaftsmninisterin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) schaut sich ein Gerät zur Messung von Erdwärme an.
NRW-Wirtschaftsmninisterin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) schaut sich ein Gerät zur Messung von Erdwärme an. © Rolf Vennenbernd/dpa

Liegt ein Energie-Schatz tief im nordrhein-westfälischen Boden? Forscher:innen wollen das mithilfe modernster Technik nun herausfinden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein wahrer Energie-Schatz könnte sich direkt unter Nordrhein-Westfalen befinden.

  • Wissenschaftler:innen setzen nun auf einer Erkundung hochmodernes Gerät ein, um dieser Annahme im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen.

  • Laut NRWs Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hat der Niederrhein "gute Chancen, zur Geothermie-Modellregion für unser Land zu werden."

Wissenschaftler:innen gehen derzeit in Nordrhein-Westfalen auf Schatzsuche. Denn: In dem Bundesland könnte sich ein wahrer Energie-Schatz verstecken, wie "Focus Online" berichtet. Sollte sich die Hypothese bewahrheiten, wäre dies ein wichtiger Schritt in Sachen klimaneutrale Wärmeversorgung.

Die Expert:innen vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen setzen im Rahmen von Erkundungen ab Mitte November spezialisierte Fahrzeuge, sogenannte Vibro-Trucks, ein – immer mit dem Ziel, tief unter der Erde Quellen für Erdwärme zu finden.

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Vibro-Trucks suchen auf 75 Kilometern Boden ab

Wie die CDU-geführte nordrhein-westfälische Landesregierung in einer offiziellen Pressemitteilung erklärte, hätten frühere Untersuchungen im Münsterland und im Rheinland bereits ergeben, dass mitteltiefe und tiefe Geothermie als Energiequelle im bevölkerungsreichsten Bundesland möglich ist.

Um den Untergrund zu untersuchen, nutzen die Vibro-Trucks 2D-Seismik – eine Technik, die durch Vibrationen erzeugte Schallwellen in die Tiefe sendet, um so die unzugänglichen Tiefen des Erdbodens zu erforschen.

Die Messstrecke ist 75 Kilometer lang. Laut dem Geologischen Dienst NRW beginnt eine 50 Kilometer lange Linie westlich von Goch und "verläuft dann über Weeze, Kevelaer, Geldern, Straelen, Wachtendonk und Kempen bis nach Viersen. Hierbei werden die Städte nicht direkt durchquert, sondern nur randlich gestreift." Zwei kürzere Linien kreuzten demnach die Strecke: Die nördliche führe von Goch nach Uedem, die südliche verläuft von Straelen nach Geldern.

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Energieministerin von NRW zuversichtlich

Mithilfe der gesammelten Daten und bereit vorhandenen Messergebnissen will der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen dann ein 3D-Modell des Bodens erstellen. Die Daten, die über Tiefen von bis zu drei Kilometern erhoben werden können, soll Aufschluss über geeignete Orte zur Gewinnung von Erdwärme geben können.

Die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie von NRW, Mona Neubaur (Grüne), ist zuversichtlich. Sie glaubt, dass der Niederrhein zur "Geothermie-Modellregion" für Deutschland werden kann, da Erdwärme in den Niederlanden unter geologisch sehr ähnlichen Bedingungen bereits erfolgreich genutzt wird.

Für Erdwärme wird Wasser aus mindestens 400 Meter Tiefe an die Oberfläche gepumpt. Dort gibt das heiße Wasser seine Energie über Wärmetauscher ab. Danach wird das Wasser über eine zweite Bohrung wieder tief in die Erde geleitet.

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