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Kollision mit Hubschrauber

Flugzeugabsturz in Washington: Donald Trump sieht Schuld bei Hubschrauber-Piloten

  • Aktualisiert: 30.01.2025
  • 18:38 Uhr
  • dpa

Bei einem Flugzeugunglück in der Nähe des Hauptstadtflughafens von Washington D.C: ist eine Passagiermaschine in der Luft mit einem US-Militärhelikopter zusammengestoßen. Der Feuerwehrchef geht davon aus, dass alle Passagiere ums Leben gekommen sind.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der US-Hauptstadt Washington ist es zu einem Flugzeugunglück gekommen.

  • Die Luftfahrtbehörde teilte mit, ein Passagierflugzeug sei im Landeanflug mit einem Militär-Helikopter kollidiert.

  • Der Feuerwehrchef geht davon aus, dass das Unglück kein Passagier überlebt hat. Demnach wären alle 67 Insass:innen der Maschine tot.

Es ist eine gespenstische Szene in Washington mitten in der Nacht zum Donnerstag (30. Januar): Entlang des Ufers vom Potomac-Fluss heulen Sirenen, ihr schrilles Echo trägt sich über das Wasser - dort spiegeln sich rote und blaue Lichter. Einsatzkräfte suchen fieberhaft nach Überlenden, denn es hat sich ein schreckliches Flugzeugunglück ereignet.

Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) ist eine Passagiermaschine beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber kollidiert. Nach Einschätzung der Behörden sind alle 67 Passagiere ums Leben gekommen. "Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt", sagte Feuerwehrchef John Donnelly.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Noch in der Nacht bergen Einsatzkräfte US-Medienberichten zufolge mehr als ein Dutzend Leichen. CBS berief sich auf einen Polizisten vor Ort und sprach von mindestens 18 geborgenen Leichen. Es seien bislang keine Überlebenden gefunden worden.

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Medien: Eiskunstläufer an Bord der Maschine

An Bord der in Washington abgestürzten Passagiermaschine waren laut US-Medien mehrere Eiskunstläufer:innen, Trainer:innen sowie deren Angehörige. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im Bundesstaat Kansas stattgefunden habe, hieß es. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

"Wir sind erschüttert über diese unsägliche Tragödie und schließen die Familien der Opfer in unser Herz", zitierte der Sender ABC aus einer Erklärung des Eiskunstlaufverbandes. Auch die Zeitung "The Wichita Eagle" berichtete über das Statement. Die Organisation könne bestätigen, "dass mehrere Mitglieder unserer Eiskunstlauf-Gemeinschaft leider an Bord des American-Airlines-Flugs 5342 waren, der gestern Abend in Washington, D.C. mit einem Hubschrauber kollidierte", hieß es demnach darin. Es habe sich um ein Trainingscamp für junge Nachwuchstalente gehandelt, schrieb das Blatt weiter.

Eiskaltes Wasser

Erschwerend kommen die Temperaturen hinzu – in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst zu Wochenbeginn wurde es merklich wärmer. Das Wasser des Flusses ist immer noch klirrend kalt und an einigen Stellen gefroren. In kaltem Wasser können Menschen nicht lange überleben.

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Die Arbeit für die Rettungskräfte gestaltet sich nach Schilderung von Bürgermeisterin Muriel Bowser und Feuerwehrchef John Donnelly extrem schwierig in der Dunkelheit und im sehr kalten Flusswasser. Laut Donnelly waren rund 300 Rettungskräfte am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungsarbeiten könnten sich noch Tage hinziehen.

Rund um den Flughafen rasen Fahrzeuge mit blinkenden Lichtern in alle Richtungen, wie dpa-Reporterinnen berichten. Über dem Fluss fliegen Hubschrauber.

Auf der Plattform X verbreitete sich kurz nach dem Unglück ein Video, auf dem ein großer Feuerball am dunklen Himmel zu sehen war. Auch aus der Ferne sieht die Szene zwischen dem Hauptstadtflughafen und der nahegelegenen Stadt Alexandria im Bundesstaat Virginia dramatisch aus. Im ganzen Großraum Washingtons sind Sirenen zu hören.

Die Arbeit für die Rettungskräfte gestaltete sich nach Schilderung von Bürgermeisterin Muriel Bowser und Feuerwehrchef John Donnelly extrem schwierig in der Dunkelheit und im sehr kalten Flusswasser. Laut Donnelly waren rund 300 Rettungskräfte am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungsarbeiten könnten sich noch Tage hinziehen.

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Hubschrauber war wohl auf Übungsflug

Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Passagierflugzeug um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, die in der Stadt Wichita im Bundesstaat Kansas gestartet war. Der Hubschrauber war nach Angaben des Pentagons ein UH-60-Hubschrauber, ein Modell aus einer Familie militärischer Mehrzweckhubschrauber. Dem Pentagon zufolge war der Hubschrauber auf einem Übungsflug.

Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten. Da in Hubschraubern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen, stellte der Beamte klar, dass sich kein "VIP" an Bord befunden habe.

Der Luftraum über Washington ist stark frequentiert – neben dem zivilen Flugverkehr sind hier häufig Militärmaschinen und Regierungsflugzeuge unterwegs.

Weißes Haus: Möge Gott ihre Seelen segnen

Wie groß das Ausmaß des Unglücks war, blieb zunächst unklar. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus.

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Trump sieht Pilotenfehler

US-Präsident Donald Trump hat nahegelegt, dass das Flugunglück auf einen Pilotenfehler in dem beteiligten Militärhubschrauber zurückgehen könnte. Es habe ein "Pilotenproblem" bei dem Helikopter gegeben, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington, ohne Belege zu nennen. Der Hubschrauber hätte stoppen können, behauptete der 78-Jährige. "Ich habe Hubschrauber, man kann einen Hubschrauber sehr schnell stoppen."

Mit Blick auf den Militärhubschrauber, der mit einem Passagierflugzeug kollidiert war, sagte er: "Man hätte den Hubschrauber erheblich verlangsamen können. Man hätte den Hubschrauber stoppen können. Man hätte hochfliegen können, man hätte runterfliegen können. (...) Man hätte drehen können. Man hätte eine Million verschiedene Manöver machen können, aber aus irgendeinem Grund flog er einfach weiter." Trump beklagte, die Besatzungsmitglieder in dem Helikopter hätten "sehen müssen, wohin sie fliegen".

Trump beklagte auch, die Flugsicherung am Hauptstadt-Airport habe zu spät eine Warnung ausgesprochen. "Diese Warnungen wurden sehr spät gegeben", kritisierte er. "Ich gebe nicht dem Fluglotsen die Schuld", schob er später nach. Er sage lediglich, dass es Dinge gebe, die man in Frage stellen könne - wie die Tatsache, dass das Passagierflugzeug und der Militärhubschrauber auf gleicher Höhe geflogen seien. Zuvor hatte der US-Präsident bereits auf Truth Social über die Schuldfrage bei der Tragödie spekuliert.

Donald Trump zum Flugzeugunglück bei Washington.
Donald Trump zum Flugzeugunglück bei Washington. © Truth Social/ @realDonaldTrump

Flughafenbetrieb eingestellt

Zuvor hatte sich bereits Trumps Stellvertreter J.D. Vance zu Wort gemeldet. "Bitte betet für alle, die heute Abend in die Kollision in der Nähe des Reagan-Flughafens verwickelt waren", schrieb der Vizepräsident bei X. "Wir beobachten die Situation, aber hoffen wir erst einmal das Beste."

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Zuletzt stürzte in den USA im Jahr 2009 ein Passagierflugzeug mit einer vergleichbaren Anzahl an Menschen an Bord ab – in der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York. Damals kamen alle 49 Insassen sowie eine Person am Boden ums Leben.

Der Flughafen hat nach dem Absturz den Betrieb eingestellt, er soll bis mindestens Donnerstagvormittag geschlossen bleiben.

Der stark frequentierte Flughafen DCA befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum am Fluss Potomac und bedient hauptsächlich Inlandsflüge.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 30. Januar 2025 | 19:45
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