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Verbraucherschutzorganisation

"Foodwatch" nach Verbot: Werden männliche Küken im Ausland getötet?

  • Aktualisiert: 30.12.2022
  • 12:21 Uhr
  • Clarissa Yigit
Was passiert eigentlich mit den männlichen Küken nach dem Schlüpfen? Mit diesem Thema befasst sich Foodwatch.
Was passiert eigentlich mit den männlichen Küken nach dem Schlüpfen? Mit diesem Thema befasst sich Foodwatch.© no source

Was passiert eigentlich mit den männlichen Küken von Legehennen? Seit Jahresbeginn ist das Töten der sogenannten Bruderhähne verboten. Werde die Tiere nun im Ausland umgebracht?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Tötungsverbot von jungen männlichen Küken wirft bei der Organisation "Foodwatch" Fragen auf.

  • Der Verbraucherschutzorganisation liegen Anhaltspunkte vor, dass viele Betriebe männliche Küken ins Ausland transportieren.

  • Die Vermutung besteht, dass die sogenannten Bruderhähne im Ausland getötet werden.

Obwohl seit Jahresbeginn 2022 das Schreddern oder Vergasen männlicher Küken verboten ist und diese entweder als sogenannte Bruderhähne aufgezogen oder durch Geschlechtsbestimmungsverfahren noch vor dem Schlüpfen aussortiert werden, hegt "Foodwatch" Zweifel daran, dass die jungen Tieren nun ein besseres Schicksal haben.

Unklar, was mit den Bruderhähnen passiert

Nach Angaben der Verbraucherschützer:innen sei noch völlig unklar, was eigentlich mit den männlichen Küken passiere. "Fast neun Millionen männliche Küken sind in den ersten neun Monaten des Jahres in Deutschland geschlüpft - und niemand weiß oder will wissen, was mit den Tieren passiert", erklärte Chris Methmann, Geschäftsführer der Organisation "Foodwatch". "Selbst der Zentralverband der Geflügelindustrie kann über den Verbleib der Tiere nur spekulieren", ergänzt Methmann.

Wie das Nachrichtenportal "ntv" berichtet, habe "Foodwatch" Anhaltspunkte dafür gefunden, dass viele Betriebe männliche Küken ins Ausland transportieren. Und genau dort könnten diese Tiere womöglich doch getötet werden.

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Geflügelindustrie macht auf mögliche Tötung im Ausland aufmerksam

So habe bereits selbst die Geflügelindustrie darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit bestehe, dass die Bruderhähne zur Tötung ins Ausland transportiert werden könnten und fordert daher eine einheitliche europäische Regel. "Auch die zuständigen Behörden wissen es nicht, entsprechende Kontrollen finden bisher offenbar nicht statt", wird Methmann auf "ntv" zitiert.

Kükentötungsverbot ändere nichts an den "unerträglichen Zuständen in deutschen Hühnerställen"

Das Kükentötungsverbot werde auch generell von "Foodwatch" kritisiert, da es nichts an den "unerträglichen Zuständen in deutschen Hühnerställen“ ändere. So kritisiert Methmann weiter, dass die Bundesregierung nur "an Symptomen eines kaputten Tierhaltungssystems herum doktore, das möglichst billig möglichst viele Eier produzieren will." Um der "tierquälerischen Hochleistungszucht“ entgegenzuwirken, brauche es vielmehr einen "wirklichen Systemumbau“, betont der Geschäftsführer von "Foodwatch".

  • Verwendete Quellen:
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