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"Deutschland hat ein Messer-Problem."

GdP-Chef fordert mehr Überwachung und KI im Kampf gegen Messer-Kriminalität

  • Veröffentlicht: 27.12.2024
  • 05:07 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei hat Ideen, wie man Menschen zur Abgabe von Messern bewegen könnte.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei hat Ideen, wie man Menschen zur Abgabe von Messern bewegen könnte.© Wolfgang Kumm/dpa

Im Kampf gegen die zunehmende Messer-Kriminalität plädiert die Gewerkschaft der Polizei für verstärkte Video-Überwachung und den Einsatz moderner Technologien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die GdP fordert verstärkte Video-Überwachung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Bekämpfung der Messer-Kriminalität.

  • GdP-Chef Jochen Kopelke kritisiert das Fehlen von Ideen der Politik im Umgang mit Messer-Kriminalität und fordert mehr finanzielle Mittel und Personal für die Polizei.

  • 2023 registrierte die Polizei in Deutschland fast 9.000 Fälle von gefährlicher Körperverletzung mit Messern, was die zunehmende Bedrohung durch Messer-Kriminalität verdeutlicht.

Im Kampf gegen die Messer-Kriminalität fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verstärkte Videoüberwachung im öffentlichen Raum sowie den vermehrten Einsatz moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz. Der Bundesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke, betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin:

Deutschland hat ein Messer-Problem.

Jochen Kopelke,<br>Gewerkschaft der Polizei

Kopelke kritisierte, dass es der Politik zunehmend an Ideen zur Bekämpfung dieses Phänomens fehle. Er forderte mehr finanzielle Mittel für die Prävention und Gefahrenabwehr sowie zusätzliches Personal und bessere Ausstattung für die Polizei.

Im Video: Polizei erschießt Mann nach Messerangriff in Bayern

Wie viele Fälle gab es?

Im Jahr 2023 registrierte die Polizei in Deutschland 8.951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung, bei denen Messer zum Einsatz kamen, sei es zur Verletzung von Personen oder zur Bedrohung. Die bundesweiten Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor.

Der GdP-Chef wies darauf hin, dass Messer zu günstig und einfach zu erwerben seien, was der Polizei große Sorgen bereite. Zudem fühle sich die Bevölkerung aufgrund der Messer-Kriminalität zunehmend unsicher.

Bereits nach der tödlichen Messer-Attacke in Solingen im August 2023 hatte die damalige Koalition aus SPD, Grünen und FDP das sogenannte Sicherheitspaket beschlossen. Der Bundestag nahm es an, jedoch stoppte der Bundesrat Teile davon. Eine Verschärfung des Waffenrechts wurde dennoch beschlossen, einschließlich eines Verbots, Messer bei Volksfesten oder Sportveranstaltungen mitzuführen.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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