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Gefährliche Superkeime

Gefahr durch Resistenzen: Wissenschaftler warnen vor einer neuen Pandemie

  • Aktualisiert: 28.08.2024
  • 09:15 Uhr
  • Stefan Kendzia
Besonders in Asien sollen antimikrobielle Medikamente bei Nutztieren wie Hühnern oder Schweinen eingesetzt werden - selbst bei gesunden Tieren. Mit verheerenden Folgen. (Symbolbild)
Besonders in Asien sollen antimikrobielle Medikamente bei Nutztieren wie Hühnern oder Schweinen eingesetzt werden - selbst bei gesunden Tieren. Mit verheerenden Folgen. (Symbolbild)© Adobe

Steht uns wieder eine Pandemie bevor? Ein Team internationaler Forscher:innen warnt zumindest davor. Gefährlich könnten demnach Tiere werden, die zur menschlichen Nahrungsmittelproduktion verwendet würden.

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Inhalt

Tiere, die von Menschen verzehrt werden, könnten zu einem Einfallstor für tödliche Superkeime werden, wie Wissenschaftler:innen in einer Studie herausgefunden haben wollen. Im Fokus dabei seien medikamentenresistente Krankheiten, die für millionenfache Todesfälle sorgen könnten. 

Im Video: Expertin warnt vor resistenten Killer-Bakterien

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Globale Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit in Gefahr

Forschende haben eine Studie im "International Journal of Food Science and Technology" veröffentlicht, die Sorgen bereitet. Darin geht es um Medikamentenresistenzen von Nutztieren für Nahrungsmittel, die zur Bedrohung für die globale Gesundheit und die Nahrungsmittelsicherheit werden könnten.

"In Form der antimikrobiellen Resistenz droht eine große Pandemie", wird Rajaraman Eri, stellvertretender Dekan für Biowissenschaften und Lebensmitteltechnologie am Royal Melbourne Institute of Technology in Australien, von "Newsweek" zitiert. "Wir werden weltweit mit einer Situation konfrontiert sein, in der uns die Antibiotika ausgehen. Das bedeutet, dass wir nicht mehr in der Lage sein werden, Infektionen zu behandeln", fuhr er fort.

Verantwortungsloser Einsatz von antimikrobiellen Medikamenten bei Tieren

Beängstigend ist, dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) medikamentenresistente Krankheiten bis 2050 pro Jahr zu bis zu zehn Millionen Todesfällen führen könnten.

Besonderer Hotspot einer antimikrobiellen Resistenz bei Tieren soll laut der Studie Asien und Südostasien sein. Dort leben Milliarden Nutztiere wie Hühner, Enten, Rinder, Büffel, Schweine, Schafe und Ziegen. Hier würde ein übermäßiger und falscher Einsatz antimikrobieller Medikamente stattfinden.

Diese würden zur Wachstumsförderung selbst bei gesunden Tieren eingesetzt und damit Resistenzentwicklung beschleunigen: "Auf dem Bauernhof kann das Vorhandensein von Antibiotika in Lebensmitteln, Boden, Abflusswasser und Tierkot zur Entwicklung dieser Resistenz beitragen", so Co-Autorin Charmaine Lloyd.

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:newstime

Beängstigend ist der Verzehr von Fleisch mit antimikrobiellen Rückständen

"Da resistente Bakterien bei Tieren über die Nahrungskette oder durch direkten Kontakt auf den Menschen übertragen werden können, unterstreicht dieser Übertragungsweg den Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Mensch und Tier und unterstreicht die Notwendigkeit, die antimikrobielle Resistenz bei Nutztieren anzugehen", fuhr Lloyd fort.

Ein zentrales Ergebnis der Studie besteht in der Notwendigkeit, zwischen antimikrobieller Resistenz und Medikamenten-Rückständen in verwerteten Nutztieren zu unterscheiden. Beides sei problematisch für die Gesundheit von Menschen. Besonders der Verzehr von Fleisch mit antimikrobiellen Rückständen würde die Wissenschaftler:innen beängstigen.

"Rückstände von Tierarzneimitteln entstehen häufig durch die übermäßige und unsachgemäße Verwendung antimikrobieller Mittel, Wachstumsförderer und anderer Tierarzneimittel in der Tierhaltung", so Eri.

"In vielen Ländern kann jeder Antibiotika kaufen, egal ob für den Menschen oder für Tiere", sagte er. Die Wissenschaftler:innen warnen in ihrer Studie aber nicht nur vor einer Pandemie-Gefahr, sondern haben auch Empfehlungen für politische Entscheidungsträger im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) entwickelt, wie man das Problem in Zukunft in Griff bekommen könnte.

  • Verwendete Quellen:
  • Newsweek: "'Big Pandemic Waiting to Happen,' Scientists Warn"
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