Krieg in der Ukraine
"Gefahr eines nuklearen Unfalls": Neue Sorgen um AKW Saporischschja
- Veröffentlicht: 22.11.2022
- 11:11 Uhr
- Simon Traub
Im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja besteht "die Gefahr eines nuklearen Unfalls". Die Anlage wurde zuletzt häufig beschossen und ist schwer beschädigt.
Das Wichtigste in Kürze
Die Lage um das Atomkraftwerk Saporischschja spitzt sich zu: Es besteht "die Gefahr eines nuklearen Unfalls".
Wie die Behörde mitteilte, wurde die von den russischen Streitkräften besetzten Anlage zuletzt häufig beschossen.
Fachleute der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben die Anlage untersucht.
Das Atomkraftwerk Saporischschja besteht nach Angaben des Leiters der russischen Atomenergiebehörde Rosatom "die Gefahr eines nuklearen Unfalls". "Wir informieren die Weltgemeinschaft darüber, dass in dem Kraftwerk die Gefahr eines nuklearen Unfalls besteht, und es ist offensichtlich, dass Kiew einen kleinen nuklearen Zwischenfall für akzeptabel hält", erklärte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass.
Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine haben Fachleute der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Anlage untersucht. Das teilte der Berater des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom, Renat Kartschaa. Die Expert:innen hätten alle für sie interessanten Objekte besichtigen können, so die Informationen von russischer Seite.
"Beim nächsten Mal haben wir vielleicht nicht so viel Glück"
Wie die Behörde mitteilte, wurde die von den russischen Streitkräften besetzten Anlage zuletzt häufig beschossen. Zudem waren am vergangenen Wochenende stärkere Explosionen zu hören.
Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk in Europa. Ein Video soll die Zerstörung auf dem Gelände zeigen. Es wurde von lokalen Journalisten über den Kanal energodar.info verbreitet. Im Clip sind Trümmerteile auf dem Gelände des Kraftwerkes zu erkennen. Die Veröffentlicher schreiben dazu, dass Kühlbecken ebenso getroffen wurden, wie das Trockenlager für nukleare Abfälle. Die IAEA bestätigte die Schäden anschließend in einer Stellungnahme.
"Wieder einmal hatten wir das Glück, dass es nicht zu einem potenziell schwerwiegenden nuklearen Zwischenfall kam. Beim nächsten Mal haben wir vielleicht nicht so viel Glück. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass es kein nächstes Mal gibt", sagte der IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.
Die Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld dafür.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa