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Vogelgrippelinie 2.3.4.4b infiziert Säugetiere

Gefahr für Menschen steigt: Hunderte Robben sterben an Vogelgrippe

  • Veröffentlicht: 16.03.2023
  • 15:16 Uhr
  • Clarissa Yigit

Das Vogelgrippevirus H5N1 wird immer gefährlicher - nicht nur für Vögel, sondern auch für Säugetiere. Tausende von Seehunden, Kegelrobben und Seelöwen starben bereits an der Entwicklungslinie 2.3.4.4b. Könnte der Mensch als nächstes gefährdet sein?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Massensterben an Robben beunruhigt Forscher:innen in den USA.

  • Grund für die Verelendung der Tiere sei eine Entwicklungsgruppe des Vogelgrippe-Virus.

  • Möglicherweise besteht nun auch eine potentielle Gefahr für den Menschen.

Ein Massensterben unter Robben sorgte in den USA für Aufsehen. Hunderte Seehunde und Kegelrobben seien an dem kursierenden Vogelgrippe-Virus H5N1 vereendet, berichtet ein Forschungsteam der Tufts University in Medford (USA) im Fachjournal "Emerging Infectious Diseases", wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt.

Bereits im Oktober 2022 hatte ein Vogelgrippe-Ausbruch auf einer spanischen Nerzfarm Expert:innen beunruhigt. Bei den Tieren habe es Hinweise gegeben, dass sich der Erreger genetisch besser an Säugetiere angepasst habe.

Schwerste Vogelgrippewelle

Bereits seit einiger Zeit verbreitet sich die schwerste jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln und erstreckt sich über mehrere Erdteile. Millionen von Tieren sind der Krankheit bereits zum Opfer gefallen – insbesondere Seevögel.

Zudem ist bekannt, dass die kursierende H5N1-Entwicklungslinie 2.3.4.4b auch Säugetiere infizieren und töten kann. Insbesondere Nerze, Füchse, Waschbären, Marder und Bären seien gefährdet. Allerdings handelt es sich meist um Einzelnachweise.

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Tausende tote Seelöwen, Seehunde und Robben

Seit Januar 2022 wurde die Vogelgrippe bei Vögeln und einigen Säugetieren in Neuengland mit Test überwacht. Alleine im Juni und Juli starben entlang der Nordatlantikküste mehr als 330 Seehunde und Kegelrobben an der Vogelgrippelinie 2.3.4.4b.

Laut Wissenschaftlern der Tufts University starben in Peru kürzlich etwa 3.500 Seelöwen an dem Virus, Kanada meldete ein Robbensterben an der St.-Lorenz-Mündung. Auch im Kaspischen Meer soll nach Berichten aus Russland ein ähnliches Ereignis bei Robben aufgetreten sein.

Mit dem Virus anstecken könne sich eine Robbe, wenn sie mit Exkrementen eines kranken Vogels oder mit dadurch verunreinigtem Wasser in Berührung komme. Oder aber wenn sie einen infizierten Vogel fresse.

Zudem waren auch Möwen zum Zeitpunkt des Robbensterbens in Neuengland betroffen.

Vogelgrippe-Virus auch für Menschen gefährlich?

Für Wasservögel sei das H5N1 zu fast 100 Prozent tödlich – dies könne laut der Studie nun auch für Säugetiere gelten.

Zum Zeitpunkt der Probenahme waren alle Robben, die positiv auf das Virus getestet wurden, bereits tot oder erlagen dem Erreger kurz darauf. Ob das Virus allerdings auch von Robbe zu Robbe oder eben von Säugetier zu Säugetier übertragen werden könne, werde noch diskutiert, schreibt die dpa. Bisher fehlten noch definitive Nachweise. Sei dies möglich, bestehe die Gefahr, dass das Virus sich auch an den Menschen anpassen könne.

Bisher sei nur ein Fall aus China bekannt, bei dem eine 38 Jahre alte Frau wegen einer Infizierung mit dem H5N1-Virus der Gruppe 2.3.4.4b eine schwere Lungenentzündung bekam und gestorben ist.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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