"Kein Interesse an Konflikt mit Syrien"
Gespräch mit Trump über Syrien: Netanjahu betont Friedensabsichten
- Veröffentlicht: 16.12.2024
- 04:50 Uhr
- Rebecca Rudolph
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu betont im Gespräch mit Donald Trump seine friedlichen Absichten gegenüber Syrien, verteidigt jedoch gezielte Militäraktionen und setzt auf die Befreiung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
Das Wichtigste in Kürze
Netanjahu unterstreicht Israels Desinteresse an einem Konflikt mit Syrien, verweist aber auf notwendige militärische Maßnahmen nach Assads Sturz.
Israel bombardierte strategische Ziele in Syrien, verlegte Truppen auf die Golanhöhen und plant die Ausweitung der Besiedelung.
Im Fokus steht auch die Befreiung von rund 100 Geiseln, die seit dem Massaker vom 7. Oktober noch in Hamas-Gewahrsam sind.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump über die Lage in Syrien und unterstrich seine friedlichen Absichten. "Wir haben kein Interesse an einem Konflikt mit Syrien", erklärte Netanjahu laut einer Mitteilung. Israels Handeln richte sich nach den Gegebenheiten vor Ort.
Syrien sei lange ein "aktiver Feindstaat" gewesen und habe Israel wiederholt angegriffen. Zudem habe Syrien zugelassen, dass von seinem Gebiet aus Angriffe auf Israel ausgeführt wurden und der Iran die Hisbollah im Libanon über syrisches Territorium bewaffnete. "Um sicherzustellen, dass sich dies nicht wiederholt, haben wir in den letzten Tagen eine Reihe intensiver Maßnahmen ergriffen", so Netanjahu.
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Seit dem Sturz von Baschar al-Assad vor einer Woche bombardierte Israel mehrfach strategische militärische Ziele in Syrien und verlegte Truppen in Gebiete jenseits der Waffenstillstandslinie auf den Golanhöhen. Diese rückten in eine von der UN überwachte Pufferzone ein, die im Waffenstillstandsabkommen von 1974 festgelegt wurde. Zudem plant Israel, die Besiedelung der Golanhöhen auszuweiten, was von arabischen Staaten scharf kritisiert wurde.
Im Gespräch mit Trump ging es auch um die Bemühungen, israelische Geiseln freizubekommen, die nach dem Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres noch von der Hamas festgehalten werden.
Wir werden unermüdlich daran arbeiten, alle unsere Geiseln, die lebenden und die verstorbenen, nach Hause zu bringen.
Benjamin Netanjahu
Laut israelischen Angaben befinden sich noch etwa 100 Geiseln, darunter auch Leichen, in der Gewalt der Hamas.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa