Anzeige
Politische Einflussnahme

Harvard klagt gegen US-Regierung - über 100 Unis stellen sich gegen Trump

  • Veröffentlicht: 22.04.2025
  • 19:38 Uhr
  • Max Strumberger
Eine Studentin der Florida International University nimmt an einem Protest gegen die Trump-Regierung teil.
Eine Studentin der Florida International University nimmt an einem Protest gegen die Trump-Regierung teil.© Rebecca Blackwell/AP/dpa

Im Kampf um akademische Unabhängigkeit klagt Harvard gegen die US-Regierung. Über 100 Universitäten schließen sich dem Protest gegen Präsident Trump an und fordern ein Ende der staatlichen Bevormundung und politischer Einflussnahme.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Streit um akademische Freiheit klagt Harvard gegen die US-Regierung.

  • Über 100 Universitäten unterstützen den Widerstand gegen Präsident Trump.

  • Sie fordern ein Ende der staatlichen Bevormundung und politischer Einflussnahme.

Die Elite-Universität Harvard hat beschlossen, im Streit mit der US-Regierung vor Gericht zu ziehen, um die Blockade milliardenschwerer Fördergelder zu lösen. Harvard argumentiert, dass das Vorgehen der Regierung von Präsident Donald Trump gegen die im ersten Zusatzartikel zur US-Verfassung festgeschriebene Meinungsfreiheit verstoße. In ihrer Klage richtet sich Harvard namentlich gegen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Bildungsministerin Linda McMahon und Verteidigungsminister Pete Hegseth, jedoch nicht direkt gegen Trump.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Anzeige
Anzeige

Trump will Universitäten auf Linie bringen

Harvard weigerte sich, die von Trump geforderten Änderungen umzusetzen, die die Zulassung von Studierenden, die Einhaltung von Verhaltensregeln und die Einstellung von Hochschulpersonal betreffen. Diese weitreichenden Forderungen wurden in einem Behördenbrief mit angeblich unzureichenden Maßnahmen gegen Antisemitismus begründet. Harvard-Präsident Alan Garber kritisierte, dass die Regierung versuche, "kontrollieren, wen wir anstellen und was wir unterrichten". Die Universität sieht sich dadurch in ihrer akademischen Freiheit bedroht und eine politische Einflussnahme von Seiten der US-Regierung.

Medienberichten zufolge informierten Behörden-Verantwortliche Harvard, dass der offizielle Brief mit den Forderungen am 11. April ohne Absprache verschickt worden sei. Trotz dieser internen Kommunikation gab es öffentlich keine Abkehr von der Position der Regierung. Nachdem Harvard die Forderungen abgelehnt hatte, legte die Regierung Fördergelder in Milliardenhöhe auf Eis. Trump drohte zuletzt, Harvard könnte seine Steuervergünstigungen verlieren und wie eine politische Einrichtung besteuert werden. Er wirft der Universität seit langem eine linke Ideologie vor, die seiner Meinung nach bekämpft werden müsse.

Anzeige
Anzeige

Über 100 Unis wehren sich gegen Trump

Neben Harvard setzen sich nun insgesamt über 100 US-Universitäten gegen Trump zur Wehr.  Dazu haben sie einen öffentlichen Brief verfasst. Darin äußern sie ihre Besorgnis über den aktuellen Kurs der US-Regierung. Die Bildungseinrichtungen betonen ihre Ablehnung der "beispiellosen staatlichen Bevormundung und politischen Einflussnahme", die die amerikanischen Hochschulen bedroht.

Während sie offen für "konstruktive Reformen" sind, lehnen sie die "unangemessene Einmischung der Regierung" ab und fordern, die Verwendung von öffentlichen Fördergeldern als Zwangsmittel zu unterlassen. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Elite-Universitäten wie Princeton und Brown. Kritiker:innen werfen Präsident Trump vor, die Überprüfung staatlicher Unterstützung als Vorwand zu nutzen, um unliebsame Hochschulen zu beeinflussen.

Donald Trump
News

Hochschulen

Weil Harvard sich gegen Trump wehrt: Regierung friert Milliarden für Elite-Uni ein

Im Streit über Einflussnahme auf private Hochschulen setzt die US-Regierung unter Präsident Trump Harvard massiv unter Druck - und stoppt milliardenschwere Fördergelder wegen angeblicher Verstöße gegen Bürgerrechte und mangelnden Maßnahmen gegen Antisemitismus.

  • 15.04.2025
  • 05:13 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Alle :newstime-Sendungen finden Sie jederzeit kostenlos auf Joyn
:newstime vom 22. April 2025 | 19:45
Episode

:newstime vom 22. April 2025 | 19:45

  • 25:36 Min
  • Ab 12