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Sambia, Simbabwe und Malawi

Hoch ansteckende Krankheit: Tödlichster Cholera-Ausbruch seit Jahren im südlichen Afrika

  • Veröffentlicht: 18.04.2024
  • 16:55 Uhr
  • Stefan Kendzia
Sambia, Simbabwe und Malawi sind das Epizentrum des tödlichsten Cholera-Ausbruchs im südlichen Afrika seit Jahren. (Symbolbild)
Sambia, Simbabwe und Malawi sind das Epizentrum des tödlichsten Cholera-Ausbruchs im südlichen Afrika seit Jahren. (Symbolbild)© Adobe

Das südliche Afrika wird derzeit von einem der tödlichsten Cholera-Ausbrüche seit Jahren überrollt. Zehntausende Menschen wurden seit Beginn des Jahres infiziert, mehr als tausend starben.

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Inhalt

Cholera ist eine hochansteckende, bakterielle Krankheit. Schon kurze Zeit nach einer Infektion kann extremer Durchfall zur Austrocknung führen. Bei einer zügigen Behandlung sind die Überlebenschancen sehr hoch. Allerdings ist der Vorrat an Impfstoffen zur Eindämmung der Ausbreitung der Krankheit erschöpft.

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Mehr als 740 Cholera-Tote allein in Sambia seit Oktober 2023

Wie die Deutsche Welle (DW) berichtet, erlebt das südliche Afrika mit dem Epizentrum Sambia, Simbabwe und Malawi eine tödliche Cholera-Welle. Allein in Sambia mussten seit Beginn der saisonalen Regenfälle im Oktober 2023 mehr als 740 Cholera-Tote registriert werden. Einer der schlimmsten Ausbrüche im Land bisher. Insgesamt soll es in den betreffenden Ländern bisher zu mehr als 1.000 Todesfällen gekommen sein.

Es gebe eine Vielzahl von Gründen für die Häufung gleichzeitiger Cholera-Ausbrüche in so vielen Ländern des südlichen Afrikas, so Epidemiologe Yap Boum, Leiter des Pasteur-Instituts von Bangui. "Cholera ist ein Zeichen der Ungleichheit und betrifft vor allem Länder, die Konflikten, Unsicherheit und Armut ausgesetzt sind", sagte er. "Diese Faktoren sind alle in jedem der afrikanischen Länder vorhanden, die derzeit gegen Cholera-Ausbrüche kämpfen."

Nicht nur Hygiene, sondern auch der Klimawandel beeinflussen Infektionen

Die Cholera-Ausbrüche sollen aber noch auf einen weiteren, wichtigen Faktor zurückzuführen sein: den Klimawandel. "Immer häufigere und schwerere Überschwemmungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel haben auch Auswirkungen [auf Cholera-Ausbrüche]", antwortete die Wassermanagement-Expertin Anja du Plessis, außerordentliche Professorin an der University of South Africa, auf Fragen der DW.

"Cholera tritt verstärkt in der Regenzeit auf, die die Region derzeit erlebt." Des Weiteren sagte Plessis: "Überschwemmungen führen zu mehr Abfluss, der mehr Krankheitserreger enthält, was das Risiko einer Kontamination erhöht."

Eine zuverlässige Strategie, um Cholera zu verhindern oder einzudämmen, ist das Impfen. Leider sind die Vorräte des einzigen verfügbaren oralen Cholera-Impfstoffs aufgrund der steigenden Nachfrage bereits aufgebraucht. Die wöchentlich hergestellten 700.000 Impfdosen sollen bei Weitem nicht ausreichen: Es würden knapp drei Millionen Dosen benötigt. Zusätzlich stellt nur ein einziger Hersteller mit Sitz in Südkorea diesen Impfstoff her. 

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Impfstoffe gegen Cholera sind nicht die Lösung des Problems

Im vergangenen Jahrzehnt kam es zu einem massiven Anstieg der produzierten Cholera-Impfstoffe: von rund zwei Millionen Dosen im Jahr 2013 - als der Cholera-Vorrat angelegt wurde - auf 36 Millionen im Jahr 2022. Aber das reicht immer noch nicht aus, um mit dem aktuellen gewaltigen Anstieg der weltweiten Cholera-Fälle Schritt zu halten.

"Wenn Cholera westliche Länder in ähnlicher Weise befallen würde, hätten wir meiner Meinung nach die höchste verfügbare Menge an Impfstoffen, aber das ist nicht der Fall", klagt Boum.

Impfstoffe seien allerdings nicht die alleinige Lösung des Problems. Vielmehr müsse in Aufklärung investiert werden: Menschen müssten über die Wichtigkeit von abgekochtem Wasser als auch über Hygienepraktiken Bescheid wissen. Zusätzlich müssten sichere und zuverlässige Wasserquellen bereitgestellt werden und die Prüfung und Überwachung der Wasserqualität muss zwingend verbessert werden.

Immerhin: Im Jahr 2022 unterzeichnete das in Südafrika ansässige Unternehmen Biovac einen Lizenzvertrag zur Herstellung oraler Cholera-Impfstoffe. Auf die aktuelle Welle könne man damit aber leider nicht reagieren, denn die Produktion soll erst 2026 beginnen. Generell sei es aber ein wichtiger Schritt, endlich einen regionalen Hersteller zu haben, so Boum.

  • Verwendete Quellen:
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