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Studie der Bertelsmann Stiftung

Immer weniger Fachkräfte in Kitas - daher kommt es öfter zu dieser Notlösung

  • Veröffentlicht: 04.12.2024
  • 08:46 Uhr
  • Claudia Scheele

Der Fachkräftemangel macht sich vor allem in den Kitas bemerkbar. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Anteil an Personal mit pädagogischer Ausbildung immer weiter sinkt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fachkräftemangel sorgt in Kitas dafür, dass immer mehr Personen ohne pädagogischen Hintergrund eingestellt werden.

  • Das "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" zeigt dabei vor allem in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen einen starken Rückgang an Fachkräften.

  • Eine weitere Befragung zeigt, dass vor allem junge Menschen nicht in diesem Beruf bleiben möchten und "das Berufsfeld kurz- bis mittelfristig verlassen werden".

Der Fachkräftemangel ist ein Problem in vielen Branchen. Doch vor allem in Kitas wird dieser jetzt zunehmend zum Problem. Unter dem Mangel an Fachkräften leidet auch immer häufiger die Qualität der frühkindlichen Bildung, wie die Bertelsmann Stiftung auf ihrer Seite schreibt. Was ursprünglich nur in einer Notsituation angewendet werden sollte, wird somit immer häufiger Realität.

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Im "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung heißt es, dass zunehmend Personen ohne formale pädagogische Voraussetzungen eingestellt werden. Durch die Einstellung von Personen ohne pädagogischen Hintergrund leidet vor allem die Qualität in den Kitas. Jörg Dräger, Vorstand er Bertelsmann Stiftung, appelliert daher an die Politik: "Wir brauchen dringend einheitliche Qualitätsstandards, die in einem Bundes-Kita-Gesetz geregelt sind."

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Dauerhaftes Absenken des Fachkräfte-Anteils darf keine Lösung sein

Da vielerorts Erzieher:innen fehlten, könne es "in einer Notsituation vertretbar sein, die Anforderungen vorübergehend zu senken", sagte Bildungsexpertin Anette Stein. Ein dauerhaftes Absenken des Fachkräfte-Anteils - wie es sich in vielen Bundesländern abzeichne - dürfe es aber nicht geben.

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Die Arbeitsgruppe "Frühe Bildung" von Bund und Ländern empfehle perspektivisch eine Fachkraftquote von 85 Prozent pro Kita-Team, heißt es von der Bertelsmann Stiftung. 2023 sei laut Untersuchung lediglich etwa jedes dritte Kita-Team (32 Prozent) auf die hohe Quote von mehr als acht Fachkräften unter zehn pädagogisch tätigen Personen gekommen. 2017 konnten demnach noch 41 Prozent aller Kita-Teams diesen hohen Anteil vorweisen, der in der Studie - sie basiert auf Daten zum Stichtag 1. März 2023 - als Kategorie "82,5 Prozent und mehr" geführt wird. Den deutlichsten Rückgang habe es hier seit 2017 in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen gegeben, bilanziert die Analyse.

Vor allem junge Menschen wandern ab

In einer parallel dazu vorgelegten Befragung zusammen mit der Uni Gießen unter gut 21.600 Kita-Beschäftigten zeigte sich: Fast die Hälfte dieser pädagogisch tätigen Personen fühlt sich täglich oder fast täglich überlastet. Viele schätzten die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Berufsfeld kurz- bis mittelfristig verlassen werden, als sehr hoch ein. Das Abwanderungsrisiko sei am höchsten bei jüngeren Menschen zwischen 26 und 30 Jahren.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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