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Angriff auf Israel im Newsticker

Israel räumt Beschuss von Flüchtlingslager ein

  • Aktualisiert: 31.10.2023
  • 21:56 Uhr
  • Anne Funk

 Israel räumt Beschuss von Flüchtlingslager ein +++ Attacken auf Krankenhaus +++ Gaza als "Hölle auf Erden" bezeichnet +++  Mehr Engagement der Bundesregierung gefordert +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 31. Oktober +++

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel: Flüchtlingslager in Nord-Gaza getroffen

  • Israelische Armee: Zwei Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet

  • Palästinenser haben Attacken in der Nähe eines Krankenhauses gemeldet.

  • UN-Vertreter bezeichnet Gaza als "Hölle auf Erden".

  • Angehörige deutscher Geiseln in Gaza fordern Bundesregierung zum Handeln auf.

  • Benjamin Netanjahu hat den Kampf gegen die Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg verglichen.

  • Weitere Lastwagen mit Hilfsgütern sind in Gaza eingetroffen.

  • Mindestens 31 Journalist:innen kamen bereits im Gaza-Krieg ums Leben.

  • Mehr als 2.000 Straftaten in Deutschland seit dem Angriff der Hamas.

  • Hamas und Israel beraten über Gaza-Krieg.

+++ 19.58 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens ist nach Angaben des Militärs das Flüchtlingslager Dschabalia getroffen worden. Zuvor hatten Krankenhäuser in der Region von 50 getöteten Palästinensern bei einem israelischen Luftangriff auf Dschabalia berichtet. Militärsprecher Richard Hecht sagt dem US-Sender CNN, ein sehr hochrangiger Hamas-Kommandant habe sich in dem Gebiet aufgehalten. "Wir gehen der Sache nach und werden weitere Informationen vorlegen, sobald wir wissen, was dort passiert ist."

Israelische Armee: Zwei Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet

+++ 18:06 Uhr: Zwei israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet worden. Die beiden 20 Jahre alten Männer seien am Dienstag im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Zwei weitere Streitkräfte wurden den Angaben nach bei den Gefechten schwer verletzt.

Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass Israel den Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen vorantreibe. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 300 Ziele angegriffen und Dutzende Terroristen getötet worden.

Der militärische Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, behauptete, Fahrzeuge der israelischen Armee unter anderem mit Raketen sowie Soldaten mit Mörsergranten angegriffen zu haben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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Hamas tauscht sich mit Iran über Krieg mit Israel aus

+++ 16:33 Uhr: Irans Außenminister und der Chef des politischen Büros der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas haben sich über die Entwicklungen im Gaza-Krieg ausgetauscht. Bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn kamen Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija in der katarischen Hauptstadt Doha zusammen. Das berichtete Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag. 

Seit etwa 15 Jahren gehört das Golfemirat Katar seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Vor allem politisch greift das reiche Emirat der islamistischen Bewegung unter die Arme und leistet finanzielle Hilfe, etwa beim Wiederaufbau von Infrastruktur nach israelischen Angriffen. Hanija selbst lebt in Katar. 

Israel ist seit der Islamischen Revolution von 1979 Irans erklärter Erzfeind. Seit den 1990er-Jahren hat Teheran seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Die Islamische Republik will nach eigenen Angaben auch bei der Freilassung von Geiseln vermitteln.

Bereits Mitte Oktober trafen sich Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija (rechts) in Doha.
Bereits Mitte Oktober trafen sich Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija (rechts) in Doha.© via REUTERS

BKA: Über 2.000 Straftaten in Deutschland

+++ 16:25 Uhr: Das Bundeskriminalamt (BKA) hat infolge des Angriffs der Hamas auf Israel mehr als 2.000 Straftaten in Deutschland gezählt. Laut der Zeitung "Tagesspiegel" wurden schwerpunktmäßig Körperverletzungsdelikte, Landfriedensbrüche, Volksverhetzungen und Sachbeschädigungen registriert. Auch "Widerstandstraftaten im Zusammenhang mit propalästinensischen Veranstaltungen in Berlin" hätten eine größere Rolle gespielt. Insgesamt bewege sich die Zahl der Gewaltstraftaten nach Angaben des BKA "im unteren dreistelligen Bereich".

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Bereits 31 Journalisten getötet

+++ 12:47 Uhr: Nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) sind im Gaza-Krieg bisher 31 Journalist:innen getötet worden, darunter 26 Palästinenser und vier Israelis sowie ein Libanese.  Weitere acht Journalist:innen seien außerdem verletzt, neun weitere gelten als vermisst oder festgenommen.

Zudem gebe ist nicht bestätigte Berichte über weitere Todesfälle, Fälle von Verschwinden sowie Bedrohungen gegen und Schäden an Büros von Medienhäusern und Wohnstätten von Journalist:innen. "Journalisten in der Region erbringen große Opfer, um über diesen herzzerreißenden Konflikt zu berichten", hieß es. Vor allem diejenigen im Gazastreifen würden einen "beispiellosen Tribut" zahlen und seien "außerordentlichen Bedrohungen" ausgesetzt.

Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

+++ 10:51 Uhr: Weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern sind im Gazastreifen eingetroffen. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Insgesamt seien damit seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Das UN-Nothilfebüro OCHA zählte dagegen bisher die Ankunft von 143 Lkw.

Weitere 80 Lastwagen mit Hilfsgütern standen israelischen Angaben zufolge am Dienstagmorgen zur Kontrolle für die Einfuhr in den Gazastreifen bereit. "Dies ist die größte Lieferung von Hilfsgütern seit Beginn des Krieges", teilte die zuständige israelische Behörde Cogat auf der Plattform X mit.

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Netanjahu: Auch im Kampf gegen die Nazis gab es zivile Opfer

+++ 8:47 Uhr: Benjamin Netanjahu hat nach Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen den Krieg gegen die islamistische Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis verglichen. Trotz ziviler Opfer habe man den Alliierten im Zweiten Weltkrieg nicht gesagt, "rottet den Nationalsozialismus nicht aus", so der Regierungschef Israels am Montag (30. Oktober). Zuvor war er von einem Journalisten gefragt worden, ob Israel die Menschen im Gazastreifen mit den Luftangriffen kollektiv für den Terror der Hamas bestrafe.

Als konkretes Beispiel nannte Netanjahu einen Luftangriff der Briten auf das Gestapo-Hauptquartier in Kopenhagen. Die Piloten hätten damals "gepatzt" und das Ziel verfehlt - und so Dutzende Kinder getötet. "Das ist nichts, wofür man Großbritannien die Schuld geben kann. Das war eine legitime Kriegshandlung mit tragischen Folgen, die solche legitimen Handlungen begleiten." Trotzdem hätten die Alliierten den Krieg bis zum Ende geführt, da sie gewusst hätten, dass die Zukunft der Zivilisation auf dem Spiel stehe, so der Politiker weiter. "Nun, ich sage Ihnen jetzt, dass die Zukunft unserer Zivilisation auf dem Spiel steht."

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei den Angriffen auf den Gazastreifen Parallelen zum Zweiten Weltkrieg gezogen.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei den Angriffen auf den Gazastreifen Parallelen zum Zweiten Weltkrieg gezogen.© Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP

Deutsche Geiseln in Gaza: Angehörige fordern mehr Engagement der Bundesregierung

+++ 7:53 Uhr: Angehörige deutscher Geiseln haben an die Bundesregierung appelliert, noch mehr für deren Freilassung aus der Gefangenschaft im Gazastreifen zu tun. Liri Romann, Bruder der entführten 36-jährigen Deutschen Yarden Romann, sagte dem "Tagesspiegel" nach der Nachricht vom Tod der Deutsch-Israelin Shani Louk: "Das zeigt uns allen, dass wir nur wenig Zeit haben, um all die anderen lebend zu befreien." Seine Familie sei mit mehreren deutschen Regierungsvertretern in Kontakt gewesen und mit viel Mitgefühl behandelt worden. Nach vielen "herzlichen Worten" müssten nun Taten folgen. "Es ist jetzt Zeit für die deutsche Regierung, mit allen möglichen Druckmitteln von der Hamas zu fordern, dass sie alle deutschen Staatsangehörigen sofort freilässt", sagte Romann.

Auch Shaked Haran, die ihren Vater verloren hat und deren Mutter, die deutsche Staatsangehörige Shoshan Haran, sowie weitere Verwandte verschleppt wurden, sagte der Zeitung, Shani Louks Tod müsse "allen vor Augen führen, dass die Uhr tickt". Weiter sagte sie: "Die deutsche Regierung muss alle verfügbaren Kanäle nutzen, um sicherzustellen, dass die deutschen Geiseln und ihre Angehörigen freigelassen werden."

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Palästinensischer UN-Vertreter: Gaza ist "Hölle auf Erden"

+++ 5:21 Uhr: Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen hat drastische Worte für das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen gewählt. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York zitierte Riad Mansur zunächst den ehemaligen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld mit den Worten: "Die Vereinten Nationen wurden nicht gegründet, um uns in den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu retten." Dann fügte Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe in Nahost hinzu:

Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden.

Riad Mansur, UN-Vertreter

Die Bewahrung der Menschheit vor der Hölle bedeute nichts Anderes als die Rettung der Palästinenser:innen in Gaza. Mansur flehte vor dem mächtigsten UN-Gremium: "Behandeln Sie uns wie Menschen, mit dem Respekt, den wir verdienen. Wir sind keine Untermenschen. Wir sind nicht von einem anderen Planeten."

Palästinenser melden Attacken nahe Krankenhaus

+++ 5:00 Uhr: Der palästinensische Rote Halbmond hat Angriffe in der Nähe eines seiner Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens gemeldet. Dort hatten den Angaben zufolge 14.000 Zivilist:innen Schutz vor israelischen Bombenangriffen gesucht. "Andauernde Artillerie- und Luftangriffe im Gebiet Tel al-Hawa im Gazastreifen, wo sich das al-Kuds-Krankenhaus befindet", teilte die Organisation im Kurzbotschaftendienst X mit. Die geflüchteten Zivilist:innen und das Personal seien in Panik versetzt worden, hieß es weiter.

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Der Leiter des Krankenhauses sagte der Nachrichtenagentur AFP, die israelische Armee habe ihm einen Befehl zur Evakuierung des Gebäudes erteilt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete den Aufruf als "zutiefst besorgniserregend" und erklärte, es sei unmöglich, ein Krankenhaus zu evakuieren, ohne das Leben der Patienten zu gefährden. Der Rote Halbmond hatte bereits am Montag (30. Oktober) Angriffe in dem Gebiet gemeldet. Israel hat die Terrormiliz Hamas wiederholt beschuldigt, Krankenhäuser als Versteck für Waffen oder Kämpfer zu nutzen.

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  • 31.10.2023
  • 08:08 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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