Klimaschutz
"Letzte Generation"-Aktivisten: Hochzeitsmesse mit Kindersärgen
- Veröffentlicht: 01.02.2023
- 16:46 Uhr
- Stefan Kendzia
Protest der anderen Art: Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" veranstalteten einen Trauerzug samt Kindersärgen und Grablichtern auf einer Hochzeitsmesse im baden-württembergischen Aalen. Mit dieser Aktion sollte auf noch ungeborene Kinder aufmerksam gemacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
Letzte Generation-Aktivist:innen crashen Hochzeitsmesse mit Kindersärgen.
Aktivist:innen wollten auf die düstere Zukunft von noch ungeborenen Kindern aufmerksam machen.
Verzicht auf Kinder bedeutet angeblich weniger CO2-Ausstoß.
Eine Aktion, die für einen Schockmoment sorgt. Insgesamt fünf Aktivist:innen der "Letzten Generation" haben sich eine ungewöhnliche Location für ihren Protest ausgesucht: Eine Hochzeitsmesse. Eigentlich soll sich auf einer solchen Veranstaltung alles um den "schönsten Tag im Leben" drehen - und nicht um den Tod. Mit Kindersärgen zogen "Trauernde" durch die Messehalle und waren plötzlich makabrer Mittelpunkt zwischen Tüll und Spitze.
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Kinder sind Opfer der Klimakrise
Die Zukunft von Kindern in Zeiten der Klimakrise ist in Augen der Aktivist:innen alles andere als rosig - im Gegenteil. Mit kleinen Kindersärgen macht die "Letzte Generation" aufmerksam auf eine mehr als düstere Zukunft für unseren Nachwuchs. Wie Aktivist Florian Funk auf Twitter schreibt: "Wir trauern um die ungeborenen Kinder als Opfer der Klimakrise. Wir sind die letzte Generation, die das noch verhindern kann"
Zurückzuführen ist die Aktion auf die Bewegung "Birthstrike" in Großbritannien. Auf Deutsch: "Gebärstreik". Die Angänger:innen verzichten zugunsten einer Mehrbelastung des Klimas auf eigenen Nachwuchs. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf eine Studie verwiesen, die 2017 von den Universitäten Lund und British Columbia herausgegeben wurde. Die Studie besagt, dass der Verzicht auf Kinder den CO2-Ausstoß deutlich minimiert, so "MSN". Ein Auto erspare hingegen nur 2,4 Tonnen pro Jahr.
Überalterung kann nicht die Lösung sein
Der Verzicht auf eigene Kinder und damit die Überalterung der Gesellschaft kann nicht die Lösung des Problems sein, so Umweltbundesamt-Experte Michael Bilharz. Im Gegenteil: Sinnvoller sei die Sensibilisierung und nachhaltige Schulung der nachfolgenden Generationen auf Umweltthemen. Nur so hat man eine Chance aus vergangenen Fehlern zu lernen und diese nicht zu wiederholen.
Auf der Hochzeitsmesse selbst hatte man für diesen Auftritt nur wenig Verständnis. Die Aktivist:innen wurden angehalten, die Messe zu verlassen. Dies geschah dann auch friedlich.
- Verwendete Quellen: