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Fußball-Bundesliga

"Komisch und planlos": Experten wundern sich über Boateng-Rückkehr zum FC Bayern

  • Veröffentlicht: 02.10.2023
  • 09:29 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Dem FC Bayern gehen die Verteidiger aus, jetzt soll möglicherweise ein Ex-Star aushelfen. Doch die Rückholaktion stößt auf großes Unverständnis.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der dünnen Personaldecke zeichnet sich beim FC Bayern eine spektakuläre Rückholaktion ab.

  • Der frühere Bayern-Star Jérôme Boateng soll möglicherweise vorübergehend aushelfen.

  • Experten wie Lothar Matthäus reagieren mit Unverständnis auf die Pläne der Münchner.

Die sich anbahnende Rückkehr des früheren Nationalspielers Jérôme Boateng zum FC Bayern München sorgt bei ehemaligen Spielern des Rekordmeisters für große Verwunderung und stößt auf Unverständnis. "Den Namen Boateng in der Verbindung zu lesen, war sehr überraschend für mich", sagte Lothar Matthäus beim Pay-TV-Sender Sky. "Bayern gesteht sich damit einen Fehler ein: Man hat die Hausaufgaben in der Verteidigung nicht so erledigt, wie man es hätte tun sollen, sonst hätte man einen vierten gelernten Innenverteidiger gehabt."

Matthäus wundert sich über Boateng-Rückkehr zu den Bayern

Der 35 Jahre alte Boateng ist vorerst als Trainingsgast zum FC Bayern zurückgekehrt. Der zuletzt vereinslose Innenverteidiger absolvierte am Sonntag (1. Oktober) eine Einheit an der Säbener Straße mit den Reservisten, wie die Münchner mitteilten. Boateng soll auch in den kommenden Tagen beim FC Bayern mittrainieren.

Matthäus sagte weiter: "In der Vergangenheit hat Bayern zudem Aussagen getätigt, die nicht dazu passen würden, Jérôme zurückzuholen."  Es "stellt sich für mich die Frage, wo der Plan vor zwei Jahren war", sagte Holger Badstuber, der an der Seite von Boateng beim FC Bayern Innenverteidiger gespielt hatte, in der gleichen Talk-Runde. "Jetzt Jérôme zurückzuholen, nachdem man öffentlich verlauten ließ, dass man froh wäre, dass er weg war, wirkt für mich komisch und ein bisschen auch planlos."

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Ex-Spieler: Bayern agiert bei Boateng komisch

Sportlich ergebe die Rückkehr aber Sinn, sagte Badstuber. Boateng, Weltmeister von 2014, hatte im Juni nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag mehr bei Olympique Lyon bekommen. Zuvor hatte der Abwehrspieler zehn Jahre beim FC Bayern gespielt. Mit den Münchnern wurde der 76-malige Nationalspieler 2013 und 2020 Triple-Sieger.

Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel, der laut "Bild" als Fan von Boateng gilt, kann personelle Alternativen in der Defensive gebrauchen. Zuletzt waren im DFB-Pokal die drei Innenverteidiger Matthijs de Ligt, Minjae Kim und Dayot Upamecano verletzungsbedingt ausgefallen. Daraufhin musste beim 4:0 gegen Preußen Münster Mittelfeldspieler Leon Goretzka in der Abwehr aushelfen.

Verurteilung von Boateng aufgehoben

Jüngst stand Boateng auch abseits des Rasens wieder im Blickpunkt. Am vergangenen Donnerstag hatte das Bayerische Oberste Landesgericht die Verurteilung des 35-Jährigen wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Es gab der Revision Boatengs und auch der von Staatsanwaltschaft und Nebenklage statt und verwies das Verfahren an das Landgericht München I zurück. Dort muss der Prozess nun neu aufgerollt werden. Boatengs Anwalt Leonard Walischewski hatte zuvor die Aufhebung des Urteils aus dem vergangenen Oktober gefordert.

Damals war Boateng wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin in einem Karibik-Urlaub in zweiter Instanz wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 10 000 Euro verurteilt worden - insgesamt 1,2 Millionen Euro.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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