Neue Rekordpreise
Kostenschock für Autofahrer - so kann man bei der Kfz-Versicherung dennoch sparen
- Veröffentlicht: 06.11.2024
- 15:24 Uhr
- Claudia Scheele
Zum Ende des Jahres werden die Kfz-Versicherungen angepasst. Das Vergleichsportal Verivox meldet Rekordpreise bei den Prämien. Wie Verbraucher:innen dennoch sparen können.
Das Wichtigste in Kürze
Die Beiträge der KFZ-Versicherungen für das neue Jahr sind laut Verivox stark gestiegen.
Ein Ende der Preissteigerungen ist auch in den kommenden Jahren nicht in Sicht.
Für Verbraucher:innen gibt es trotzdem Möglichkeiten zu sparen.
Pünktlich zur Wechselsaison hat Verivox mitgeteilt, dass die Preise für die Kfz-Versicherungen im Vergleich zum Vorjahr erneut stark gestiegen sind. Während die Vollkasko-Versicherung um 25 Prozent nach oben geht, liegt die Erhöhung bei der Teilkasko bei 22 Prozent und bei der Haftpflicht bei 23 Prozent.
Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, erklärt: "Die Teuerungsrate bei Ersatzteilen und Werkstattkosten liegt weit über der allgemeinen Inflation und beschert den Versicherern hohe Kosten für Schadensfälle."
Keine Entspannung in den nächsten Jahren
Für viele mögen die aktuellen Preiserhöhungen jetzt schon abschreckend wirken, doch ein Ende der Steigerungen ist nicht in Sicht. "Bis 2026 werden die Versicherungsprämien voraussichtlich weiter steigen", sagt Schütz. Den Anfang machen die aktuellen Erhöhungen, doch das Ziel der Versicherer ist, möglichst wieder profitabel zu werden.
Autofahrer:innen müssen sich also auf höhere Prämien einstellen. Doch trotz dieser Steigerungen gibt es immer noch ein paar Tricks, mit denen Versicherte sparen können.
Mit diesen Tipps trotzdem sparen
So bietet es sich an, einen Versicherungscheck durchzuführen und gewisse Punkte wie zum Beispiel die Kilometerleistung zu prüfen. "So kann man die Kosten für die Kfz-Police um durchschnittlich 14 Prozent senken", sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Verbraucherportals "Finanztip". Oft ist die Anpassung der Kilometerleistung sogar rückwirkend für das laufende Jahr möglich. Es kann auch überprüft werden, ob eine Vollkaskoversicherung noch sinnvoll ist. Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten warnt jedoch vor zu schnellen Entscheidungen, "denn bei guter Schadenfreiheitsklasse kann die Vollkasko- günstiger sein als die Teilkaskoversicherung".
Weitere Einsparungen sind möglich durch eine Erhöhung der Selbstbeteiligung, den Garagenrabatt, eine Vereinbarung zur Werkstattbindung oder auch eine Verringerung des Fahrerkreises, sofern dies nicht schon im Vertrag festgelegt ist. Versicherte können zusätzlich profitieren, wenn sie mehr als eine Versicherung bei einem Versicherer haben, denn viele bieten einen Mengenrabatt für die Kfz-Versicherung an.
Im Video: Wechsel der Kfz-Versicherung kann viel Geld sparen
Was es beim Wechsel der Versicherung zu beachten gilt
Wichtig ist für Verbraucher:innen auch die Möglichkeit der Sonderkündigung. Denn wenn Preiserhöhungen erst Ende November mitgeteilt werden, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Um mögliche Fallstricke zu umgehen, wird dazu geraten, dennoch erst einen neuen Vertrag abzuschließen, bevor der alte gekündigt wird. So kann "ein lückenloser Versicherungsschutz gewährleistet" werden, bestätigt Tenhagen. Auch die Bedingungen der Versicherungen müssen unbedingt verglichen werden, denn "die günstigste Kfz-Versicherung hilft nur wenig, wenn man nach einem Schaden auf möglichen Restkosten sitzen bleibt", sagt Böhne.
Und zu guter Letzt sollte man die Rückstufungstabellen checken. Gerade bei einem neuen Schadensfall im laufenden Versicherungsjahr kann es sein, dass die Änderung des Schadensfreiheitsrabatts erst im ersten Quartal des nächsten Versicherungsjahres eingetragen wird. In diesem Fall kann auf jeden Fall mit einer Erhöhung seitens des neuen Versicherers gerechnet werden.
Ob also eine Anpassung des bestehenden Tarifs oder ein Wechsel zu einer neuen Versicherung Sinn macht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Empfohlen wird ein regelmäßiger Überblick und eine Anpassung der Bedingungen, wenn sie anstehen.
- Verwendete Quellen:
- "T-Online": "Neuer Kostenschock für Autofahrer"
- Nachrichtenagentur dpa