Ukraine-Krieg
Laut Bericht: Wagner-Chef Prigoschin plante offenbar Verrat
- Aktualisiert: 15.05.2023
- 06:54 Uhr
- Max Strumberger
Gegen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin werden schwerste Vorwürfe laut. Medienberichten zufolge soll der Unternehmer angeboten haben, die Lage von russischen Stellungen an die Ukraine zu verraten.
Das Wichtigste in Kürze
Ein brisanter Bericht aus den USA belastet Wagner-Chef Prigoschin.
Darin wird ihm der versuchte Verrat von Militärgeheimnissen vorgeworfen.
Offenbar wollte Prigoschin der Ukraine die Positionen von russischen Stellungen geben.
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat einem Zeitungsbericht zufolge der ukrainischen Regierung angeboten, die Positionen russischer Truppen preiszugeben. Das berichtet die Zeitung "Washington Post" (WaPo) unter Berufung auf durchgestochene Dokumente des US-Geheimdienstes. Die Ukraine habe das Angebot abgelehnt.
Prigoschin habe demnach sein Angebot über seine Kontakte zum ukrainischen Geheimdienst unterbreitet. Der Bericht stützt sich auf geheime US-Dokumente, die laut "WaPo" der Chat-Plattform Discord zugespielt wurden. Das US-Präsidialamt reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
Russen droht in Bachmut Einkesselung
Prigoschin ist bekannt für seine öffentliche Kritik an der russischen Militärführung. So hat der Unternehmer mehrfach Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow scharf kritisiert. Er warf beiden Inkompetenz vor und fehlende Unterstützung an Munition und Nachschub für seine Wagner-Söldner. Verrat von Militärgeheimnissen wäre jedoch eine völlig andere Dimension, die Kreml-Chef Wladimir Putin nicht unbestraft lassen dürfte.
Aus Russland gab es mehr als 14 Monate nach Beginn des Angriffskriegs zuletzt teils düstere Einschätzungen über die eigene Lage an der Front. So sprach etwa der Prigoschin von einer "Flucht" der Armee nordwestlich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Den russischen Truppen drohe dort deswegen sogar eine Einkesselung. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen betonte, es habe nur strategische Umgruppierungen gegeben.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters