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Angriff auf Israel im Newsticker

Erdogan: Israel stellt mit seinem Vorgehen eigene Legitimität infrage

  • Aktualisiert: 11.11.2023
  • 13:19 Uhr
  • Malika Baratov

Erdogan: Israel stellt mit seinem Vorgehen eigene Legitimität infrage +++ Macron fordert Waffenruhe im Gazastreifen - Netanjahu hält dagegen +++ Linnemann fordert Bekenntnis islamischer Einrichtungen zu Israel +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 11. November.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan: Israel stellt mit seinem Vorgehen eigene Legitimität infrage.

  • Israel will Gaza besetzt halten.

  • Baerbock zu Krisengesprächen in Saudi-Arabien.

  • Emmanuel Macron fordert aufgrund des Leids der Zivilbevölkerung während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen eine Waffenruhe.

  • CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert islamische Einrichtungen in Deutschland auf, das Existenzrecht Israels zu akzeptieren.

Armee: Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen

+++ 13:19 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodeneinsätze im Gazastreifen die Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen. Die Armee habe in dem Küstengebiet in den vergangenen Tagen zudem weitere mutmaßliche Terroristen getötet und deren Tunnel, Raketenwerfer, Waffenlager und Beobachtungsposten zerstört, teilte das Militär weiter mit.

Streitkräfte hätten zudem ein hochrangiges Mitglied der Hamas getötet. Ahmed Siam soll den Angaben nach zuvor rund 1000 Palästinenser im nördlich gelegenen Rantisi-Krankenhaus an der Flucht in den Süden des Gazastreifens gehindert haben. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

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Erdogan: Israel stellt mit seinem Vorgehen eigene Legitimität infrage

+++ 8:21 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf Israel angesichts des Gaza-Kriegs Expansionismus vor. Israel versuche, "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird", sagte er in Ankara. Israel habe sich bei der Staatsgründung 1948 "mit Gewalt das Land angeeignet, in dem das palästinensische Volk seit Tausenden von Jahren lebte", sagte Erdogan weiter. Der islamisch-konservative Politiker hat in der Vergangenheit immer wieder Partei für die Palästinenser ergriffen und Israel die Hauptschuld am seit Jahrzehnten währenden Nahost-Konflikt zugewiesen.

Netanjahu: Israels Militär soll nach Kriegsende Gaza kontrollieren

+++ 7:49 Uhr: Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sollen die israelischen Streitkräfte nach dem Krieg die Kontrolle über den Gazastreifen haben. Das Militär werde "die Kontrolle über den Streifen behalten, wir werden sie nicht internationalen Kräften überlassen", sagte der Regierungschef Medienberichten zufolge bei einem Treffen mit Vertretern israelischer Grenzstädte. Zuvor hatte Netanjahu gesagt, Israel wolle nicht versuchen, den Gazastreifen zu erobern, zu regieren oder zu besetzen. Das dicht besiedelte Küstengebiet müsse aber entmilitarisiert, de-radikalisiert und wiederaufgebaut werden.

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Baerbock appelliert an Golf-Staaten: Gemeinsam für Frieden arbeiten

+++ 7:15 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock appellierte an die arabischen Golfstaaten, gemeinsam mit dem Westen an einer Friedenslösung für Israel und die Palästinensergebiete zu arbeiten. "Alle Menschen haben ein Interesse an Frieden und daran, in Würde zu leben", sagte die Grünen-Politikerin in Abu Dhabi. Der Hamas-Terror habe das Sicherheitsgefühl einer ganzen Region erschüttert. "Unsere gemeinsame Botschaft aller Moderaten an die extremistischen Akteure in der Region ist ganz klar: Gießt kein weiteres Öl ins Feuer."

Macron fordert Waffenstillstand

+++ 02:30 Uhr: Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung während des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas hat der französische Präsident Emmanuel Macron eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. "Es werden Zivilisten, Babys, Frauen und alte Menschen bombardiert und getötet. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Zivilisten anzugreifen. Wir fordern Israel dazu auf, damit aufzuhören", sagte Macron in einem am Samstag (11. November) veröffentlichten Interview des britischen Fernsehsenders BBC. "Ich möchte alle an das Völkerrecht erinnern, ich fordere eine Waffenruhe."

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Vorwürfe Macrons umgehend zurück. "Die Verantwortung für das Leid der Zivilisten liegt bei der Hamas, nicht bei Israel. Während Israel alles in seiner Macht Stehende tut, um Zivilisten zu verschonen, und sie dazu aufruft, die Kampfgebiete zu verlassen, missbraucht die Hamas sie als menschliche Schutzschilde und tut alles dafür, um zu verhindern, dass sie in sicherere Gegenden gehen", schrieb Netanjahu auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter. "Die Verbrechen, die die Hamas heute in Gaza verübt, wird sie morgen in Paris, New York und der ganzen Welt verüben. Die Staatschefs sollten die Hamas verurteilen, nicht Israel."

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Linnemann fordert Bekenntnis islamischer Einrichtungen zu Israel

+++ 11. November, 01:08 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat die islamischen Einrichtungen in Deutschland aufgefordert, sich zum Existenzrecht Israels zu bekennen. "Wir brauchen ein Bekenntnis aller islamischen Einrichtungen, dass sie das Existenzrecht Israels anerkennen und Antisemitismus ablehnen. Wenn es das nicht gibt, haben sie keine Berechtigung, in Deutschland ihre Arbeit fortzusetzen", sagte Linnemann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Samstag (11. November).

Die Bundesregierung tue zu wenig, um den politischen Islam zu bekämpfen. "Das Islamische Zentrum in Hamburg, das ein verlängerter Arm des Mullah-Regimes im Iran ist, ist noch immer nicht geschlossen. Das ist doch das völlig falsche Signal", sagte Linnemann. Der Hamburger Verfassungsschutz stuft das Islamische Zentrum als extremistisch ein. Die Behörde betrachtet die Einrichtung als Außenposten des iranischen Regimes, das der Hamas zu ihrem Angriff auf Israel gratuliert hatte.

Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland wolle in Frieden und Freiheit leben, sagte Linnemann. Der politische Islam aber wolle die freiheitliche Demokratie zerstören und zu einem Kalifat machen. "Wenn wir den politischen Islam entschieden bekämpfen, wäre das ein Befreiungsschlag für die liberalen und säkularen Muslime in Deutschland." Es gehe darum klarzumachen: "Wer unsere Werte teilt, ist Teil unserer Gesellschaft, unabhängig davon, welchen Glaubens er ist. Aber wer sie bekämpft, hat sich das falsche Land ausgesucht."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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