Anzeige
Experimente mit widerstandsfähigem Gewächs

Neue Hoffnung für Mars-Besiedlung: Moos als Schlüssel zum Überleben?

  • Aktualisiert: 03.07.2024
  • 09:58 Uhr
  • Daniela Z.

Chinesische Forscher haben das Moos "Syntrichia caninervis" untersucht, das extremen Bedingungen standhält und sogar auf dem Mars gedeihen könnte. Diese Forschung könnte langfristig helfen, Pflanzen auf dem Mars anzubauen und somit eine bewohnbare Umgebung zu schaffen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Chinesische Wissenschaftler haben das Moos "Syntrichia caninervis" auf seine Widerstandsfähigkeit gegen extreme Marsbedingungen getestet.

  • Das Moos überlebte extreme Temperaturen und Strahlung, regenerierte sich nach langer Austrocknung und zeigte sogar Wachstumsförderung durch gewisse Strahlungsdosen.

  • Diese Forschung legt den Grundstein für den zukünftigen Anbau von Pflanzen auf dem Mars, um dort eine bewohnbare Umgebung zu ermöglichen.

Der Traum, eines Tages auf dem Mars zu leben, fasziniert viele Menschen schon lange. Doch wie soll das in der kargen, unwirtlichen Umgebung des roten Planeten funktionieren? Chinesische Forscher:innen haben eine spannende Idee: Ein besonders robustes Moos könnte dabei helfen, den Mars bewohnbar zu machen und dort Pflanzen anzubauen.

Die Wissenschaftler:innen haben das Moos "Syntrichia caninervis" untersucht, das extrem harten Bedingungen trotzen kann und sogar auf dem Mars wachsen könnte. Ihre Ergebnisse wurden auf der Website "Sciencedirect.com" veröffentlicht.

Das macht das Moos für den Mars so besonders

Dieses Moos gedeiht auf der Erde in extremen Umgebungen wie der Antarktis und Wüsten, die ähnlich lebensfeindlich für den Menschen sind wie der Mars. In einer Mars-ähnlichen Umgebung mit entsprechenden Temperaturen und Strahlung zeigte das Moos, dass es nicht nur überlebte, sondern sich auch von fast vollständiger Austrocknung erholte - sogar nach fünf Jahren bei  minus 80 °C und 30 Tagen bei  minus 196 °C. Gammastrahlung machte ihm nichts aus; bestimmte Strahlungsdosen förderten sogar sein Wachstum.

Anzeige
Anzeige

Mars: Frost auf Vulkan-Gipfeln am Äquator entdeckt

Auf den Gipfeln von Olympus Mons und anderen großen Marsvulkanen haben Planeten-Forschende Raureif entdeckt. Es ist der erste Nachweis von Wassereis am Äquator des Mars.

  • Video
  • 01:13 Min
  • Ab 12

Moos auf dem Mars: Forscher zeigen sich zuversichtlich

"Die einzigartigen Erkenntnisse, die in unserer Studie gewonnen wurden, legen den Grundstein für die Besiedlung des Weltraums mit natürlich ausgewählten Pflanzen, die an extreme Stressbedingungen angepasst sind", schreiben die Forscher in der Studie. Und auch andere Wissenschaftler:innen zeigen sich begeistert über die Studie.

Laut Stuart McDaniel, einem Moos-Experten von der University of Florida, könnte "Syntrichia caninervis" ein wichtiger Teil zukünftiger Weltraummissionen sein, wie er gegenüber dem "Guardian" verrät. "Der Anbau terrestrischer Pflanzen ist ein wichtiger Teil jeder langfristigen Weltraummission, da Pflanzen Kohlendioxid und Wasser effizient in Sauerstoff und Kohlenhydrate umwandeln - im Wesentlichen die Luft und Nahrung, die Menschen zum Überleben benötigen."

Anzeige
Anzeige

Wüstenmoos sei zwar nicht essbar, so McDaniel, könnte aber andere wichtige Dienste im Weltraum leisten.

Dr. Agata Zupanska vom SETI Institute stimmte laut "Guardian" zu und bemerkte, dass Moos dazu beitragen könnte, das felsige Material auf der Marsoberfläche anzureichern und zu transformieren, um das Wachstum anderer Pflanzen zu ermöglichen.

Es ist also zwar noch ein langer Weg, aber dieses Moos könnte eines Tages dabei helfen, das Überleben auf dem Mars zu sichern und den Anbau anderer Pflanzen zu ermöglichen.

Mehr News und Videos
Großbritannien wählt Parlament: Tories droht schwere Niederlage

Großbritannien wählt Parlament: Tories droht schwere Niederlage

  • Video
  • 01:55 Min
  • Ab 12

© 2024 Seven.One Entertainment Group