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Russland spricht von Terror

Mord an General in Moskau - Berichte: Ukrainischer Geheimdienst verantwortlich

  • Aktualisiert: 17.12.2024
  • 10:58 Uhr
  • Christopher Schmitt

Am Dienstagmorgen wurden ein russischer General und sein Adjutant bei einer Bombenexplosion in Moskau getötet. Russland spricht von einem Terroranschlag. Laut Medienberichten hat sich der ukrainische Geheimdienst bekannt.

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Russische Ermittler:innen haben den Mord an dem General Igor Kirillow in Moskau als Terroranschlag eingestuft. Kirillow und sein Adjutant wurden am Dienstagmorgen (17. Dezember) bei einer Bombenexplosion getötet, wie das nationale Ermittlungskomitee mitteilte. Der Sprengsatz war demnach in einem Elektroroller detoniert, als Kirillow am Morgen das Haus verließ, um sich zur Arbeit fahren zu lassen.

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Der 54-Jährige gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Als Chef der ABC-Abwehrtruppen des Landes war er zuständig für den Schutz vor Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel.

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Medienberichte: SBU für Tat verantwortlich

Der ukrainische Geheimdienst SBU stellt inoffiziell den Mord an dem russischen General Igor Kirillow als seine Tat dar. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien in Kiew, darunter die Nachrichtenagentur Interfax Ukraina, unter Berufung auf Geheimdienstquellen.

"Das heutige Bombenattentat auf Generalleutnant Igor Kirilow, den Chef der Strahlen-, chemischen und biologischen Abwehrtruppen der russischen Streitkräfte, ist eine Spezialoperation des SBU", zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine auf Anfrage erhaltene Mitteilung.

Kirillow sei ein Kriegsverbrecher und "ein absolut legitimes Ziel" gewesen. Er habe den Einsatz verbotener chemischer Waffen gegen das ukrainische Militär befohlen, teilte der Geheimdienst laut "Spiegel" weiter mit. Ein "solch unrühmliches Ende" erwarte alle, die Ukrainer töten: "Vergeltung für Kriegsverbrechen ist unausweichlich." Auch die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters beriefen sich auf eine Quelle, die dem SBU die Tat zuschreibt.

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Vorwürfe aus Kiew

Russlands Chefermittler Alexander Bastrykin übernahm die Kontrolle über den Fall. Laut russischen Medien soll der Sprengsatz mutmaßlich vom Signal eines Mobiltelefons gezündet worden sein. Untersucht würden nun auch Mobilfunkverbindungen in dem Stadtviertel, hieß es.

Kiews Geheimdienst SBU hatte am Montag (16. Dezember) Vorwürfe erhoben, nach denen Kirillow für den Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine verantwortlich sei. Russland erklärte wiederholt, seine Chemiewaffen beseitigt zu haben. Kirillow wiederum hatte der Ukraine unter anderem vorgeworfen, Biolabors der USA auf ihrem Gebiet zu betreiben.

Zudem behauptete Kirillow, der als einer der bedeutendsten Kriegshetzer in Russland galt und auf westlichen Sanktionslisten steht, dass die Ukraine an einer sogenannten schmutzigen Bombe arbeite. Schmutzige Bomben sind Massenvernichtungswaffen mit konventionellen Sprengsätzen, denen radioaktives Material beigemischt ist. Auch Kremlchef Wladimir Putin hatte auf Grundlage von Kirillows öffentlich präsentierten Berichten solche Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben. Beweise dafür gab es keine.

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Mehrfach Bombenanschläge im Zuge des Krieges

Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar. Laut Petrenko sind Ermittler vor Ort im Einsatz, um das Verbrechen aufzuklären. Der Hauseingang, an dem sich die Explosion ereignete, wurde stark beschädigt, wie auf Bildern zu sehen war.

In Russland hatte es bereits in der Vergangenheit im Zuge des Krieges Anschläge auf ranghohe Militärs und Propagandisten gegeben. Der Machtapparat in Moskau machte dafür immer wieder ukrainische Geheimdienste verantwortlich.

  • Quellen
  • "Guardian": Russia-Ukraine war live: Kyiv claims responsibility for killing of Russian general in Moscow
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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