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Masala mit düsterer Prognose

Militärexperte befürchtet: Moskau könnte "auf längere Sicht" Baltikum angreifen

  • Aktualisiert: 28.10.2023
  • 19:29 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Bundeswehr könnte in eine militärische Auseinandersetzung mit Russland hineingezogen werden: Wenn Moskau das Baltikum angreift.
Die Bundeswehr könnte in eine militärische Auseinandersetzung mit Russland hineingezogen werden: Wenn Moskau das Baltikum angreift.© REUTERS

Momentan soll ein Angriff Moskaus auf Deutschland "relativ unwahrscheinlich" sein, wenn man den Ausführungen des Militärexperten Carlo Masala Glauben schenken mag. Trotzdem könnte die Bundeswehr in einen Krieg verwickelt werden: Wenn Russland das Baltikum angreifen sollte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland könnte in einen Krieg hineingezogen werden, wenn Russland das Baltikum angreifen würde.

  • Die Gefahr eines Baltikum-Angriffs steigt je nach Erfolg Russlands in der Ukraine.

  • So oder so: Um sich überhaupt verteidigen zu können, benötigt Deutschland mehr von dem Militärgerät, was bereits vorhanden ist.

Viele haben Angst davor, dass sich die Kriegsspirale weiter dreht und auch Deutschland in eine kriegerische Auseinandersetzung hineingezogen werden könnte. Das wäre dann der Fall, wenn Moskau sich entschließen würde, das Baltikum anzugreifen. Laut Militärexperte Carlo Masala ist das nicht unmöglich. Hat Russland Erfolg mit seinem Krieg in der Ukraine, würde die Gefahr eines Angriffs des Baltikums durch Moskau deutlich steigen, sagte er.

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Angriff Russlands auf das Baltikum nicht unwahrscheinlich

"Sollte sich Russland in der Ukraine durchsetzen und 17 bis 18 Prozent des ukrainischen Staatsterritoriums dauerhaft besetzt halten: Dann halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass es auf längere Sicht den russischen Versuch geben wird, einen oder mehrere baltische Staaten konventionell anzugreifen", zitiert NTV den Militärexperten Masala. "Die Lehre, die Russland gezogen hat, ist, dass kein Land massiv gegen einen Nuklearwaffenstaat vorgehen will. Moskau könnte sich die Frage stellen, ob die NATO bereit wäre, gegebenenfalls eine nukleare Eskalation zu riskieren, wenn Russland konventionell ein relativ kleines Territorium - auch wenn es ein NATO-Mitgliedsstaat ist - angreift."

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Dennoch: NATO-Mitglied bleibt NATO-Mitglied. Sollte Moskau in das Baltikum einmarschieren, hätte auch Deutschland keine andere Wahl, als sich an einer militärischen Auseinandersetzung zu beteiligen. Ob Russland denn auch Deutschland direkt angreifen könne, bezweifelt Masala hingegen: "Nein, das halte ich momentan für relativ unwahrscheinlich."

Trotzdem: Deutschland sei 20 Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine "noch immer nicht als Staat kaltstartfähig". Demnächst wird die Bundeswehr mit 5.000 Soldaten in Litauen stationiert sein und somit das größte konventionelle Kontingent von allen NATO-Mitgliedsländern in den baltischen Staaten bereitstellen. "Die Bundeswehr wäre bei einem militärischen Angriff Russlands auf Litauen massiv involviert."

Deutschland braucht deutlich mehr Militärgerät

Ob sich solche Befürchtungen bewahrheiten oder nicht: Heeresinspekteur Alfons Mais fordert für die künftige Brigade in Litauen eine bessere Ausstattung: "Ich sage mal überspitzt: Mangelverwaltung erlebt die Truppe noch zu oft zu Hause. Das muss in Litauen besser sein, so wie es die Soldaten auch jeden Tag bei der NATO-Battlegroup erleben", so Mais. Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik wird noch konkreter und kritisiert auch Scholz angekündigte Zeitenwende: "Wir sind noch nicht auf der neuen Planungsgrundlage: Was bedeutet es, Russland abzuschrecken? Die Bedrohung durch Russland wird in einigen Jahren real werden. Abschreckung Russlands bedeutet in erster Linie Masse: Wir brauchen viel mehr von dem Militärgerät, was wir bereits haben."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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