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Koch in Paris verhaftet

Plante der mutmaßliche Putin-Spion einen Anschlag bei Olympia?

  • Aktualisiert: 29.07.2024
  • 09:58 Uhr
  • Benedikt Rammer

Ein mutmaßlicher russischer Spion wurde in Paris festgenommen, während er angeblich einen großangelegten Anschlag auf die Olympischen Spiele plante. Die Details seiner Verhaftung und seine ungewöhnliche Lebensgeschichte hegen allerdings Zweifel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kyrill G., vermeintlich betrunken, prahlte mit einer Mission für russische Geheimdienste und machte beunruhigende Äußerungen über die Olympischen Spiele.

  • Die französische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Planung eines "großen Projekts" mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Spiele.

  • Zweifel an seiner Professionalität und tatsächlicher Verbindung zu staatlichen Geheimdiensten bestehen allerdings.

Kyrill G., ein in Paris lebender Koch, wurde am Sonntag (21. Juli) unter dem Verdacht festgenommen, für einen russischen Geheimdienst zu arbeiten. Das berichtet "spiegel.de". Dies folgte demnach nach einer Reihe von Ereignissen, die Fragen über seine wahren Absichten aufwarfen. Laut dem Bericht war Kyrill G. auf der Rückreise von Moskau nach Paris, als er aufgrund seines alkoholisierten Zustands in Istanbul nicht mehr an Bord gelassen wurde. Er entschied sich, mit einem Taxi bis zur bulgarischen Grenze zu fahren und erreichte schließlich die Stadt Warna, wo er sich rühmte, im Auftrag russischer Geheimdienste zu handeln.

Im Video: Verfassungsschutzbericht - Putin schleust Spione nach Deutschland ein

Plante der mutmaßliche Putin-Spion einen Anschlag bei Olympia?

In einem Restaurant in Warna brüstete sich Kyrill G. damit, dass die bevorstehenden Olympischen Spiele in Frankreich eine "Eröffnungszeremonie erleben würden, wie es sie noch nie gab". Diese Aussage löste Alarm aus, da die Spiele ein hochrangiges Ziel für mögliche Anschläge darstellen. Die französische Justiz wirft ihm vor, ein "großes Projekt" mit potenziell "ernsthaften Konsequenzen" für die Spiele geplant zu haben. Die genaue Natur dieses Projekts ist allerdings noch unklar.

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Kyrill G. wurde 1984 geboren und begann seine berufliche Laufbahn ganz anders, als es sein späteres Leben vermuten ließe. Ursprünglich studierte er Jura in Moskau und versuchte sich anschließend im Finanzsektor in Luxemburg. Doch 2010 nahm sein Leben eine unerwartete Wendung: Er zog nach Frankreich und begann eine Ausbildung als Koch, eine Entscheidung, die ihn von den schneebedeckten Hängen von Courchevel bis in die Küchen von Paris führte. Seine Präsenz in sozialen Medien und Auftritte in einer russischen Kochshow zeigten ihn als talentierten Koch – doch war dies möglicherweise nur eine Tarnung?

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Zweifel an der Glaubwürdigkeit und professionellen Kompetenz

Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe gibt es Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Professionalität von Kyrills Aktionen. Westliche Sicherheitsbehörden haben Bedenken geäußert, dass russische Nachrichtendienste möglicherweise Amateure für Sabotageaktionen einsetzen. Kyrills vergangene Tätigkeiten und seine öffentlichen Äußerungen könnten auch Teil einer Täuschung oder eines unprofessionellen Verhaltens sein. Es bleibt ungewiss, ob er tatsächlich im Auftrag des russischen Staates handelte oder lediglich im Rausch prahlte.

  • Verwendete Quellen:
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