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Staatskrise

Nach mehreren Versuchen: Südkoreas Präsident Yoon festgenommen

  • Aktualisiert: 15.01.2025
  • 05:34 Uhr
  • dpa

Der suspendierte südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol wurde wegen der umstrittenen Ausrufung des Kriegsrechts festgenommen. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Präsident des Landes verhaftet wurde.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Yoon Suk Yeol wurde von Ermittler:innen der Anti-Korruptions-Behörde wegen Machtmissbrauchs und Aufruhr festgenommen.

  • Es ist das erste Mal in Südkoreas Geschichte, dass ein amtierender Präsident verhaftet wurde.

  • Yoon verteidigt die Ausrufung des Kriegsrechts als notwendige Maßnahme, während das Verfassungsgericht über seine Amtsenthebung berät.

Südkoreas suspendierter Präsident Yoon Suk Yeol ist wegen der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts Anfang Dezember in der Hauptstadt Seoul festgenommen worden. Polizist:innen und Ermittler:innen der Anti-Korruptions-Behörde (CIO) führten Yoon am Mittwochmorgen (15. Januar) in seinem Wohnsitz ab, um ihn zur Staatsanwaltschaft zu bringen, wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Die Festnahme verlief trotz großer Sicherheitsbedenken dem Anschein nach friedlich.

Ein Konvoi schwarzer Geländewagen verließ unter Polizeieskorte das präsidiale Anwesen im Zentrum von Seoul. Yoon wird laut Berichten in den kommenden Stunden von der CIO zum Vorwurf verhört, er habe sich mit seinem Vorgehen des Aufruhrs und Machtmissbrauchs schuldig gemacht. 

Ermittler der staatlichen Antikorruptionsbehörde und Polizeibeamte machen sich auf den Weg zum Wohnsitz des suspendierten Präsidenten Yoon, um einen Haftbefehl gegen Yoon zu vollstrecken.
Ermittler der staatlichen Antikorruptionsbehörde und Polizeibeamte machen sich auf den Weg zum Wohnsitz des suspendierten Präsidenten Yoon, um einen Haftbefehl gegen Yoon zu vollstrecken. © Ahn Young-joon/AP/dpa

Das erste Mal in Südkoreas Geschichte, dass ein amtierender Präsident verhaftet wurde

Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass ein formell amtierender Präsident Südkoreas verhaftet wurde. Neben den Ermittlungen der Anti-Korruptions-Behörde läuft auch ein Amtsenthebungsverfahren beim Verfassungsgericht gegen Yoon. Nachdem der 64-Jährige bei der ersten Anhörung am Dienstag nicht vor Gericht erschienen war, wurde der nächste Prozesstermin auf Donnerstag vertagt.

Seit Dezember hatte sich Yoon in seinem Präsidentenwohnsitz verbarrikadiert, wo ihn hohe Mauern, Stacheldrahtzaun und sein Sicherheitsdienst vor einer Verhaftung schützten. Zudem waren massenweise Anhänger :innen auf die Straße gegangen, um sich für ihn einzusetzen.

Im Video: Südkorea: Militär verhindert Festnahme Yoons

Yoon hatte am 3. Dezember im Zuge eines Haushaltsstreits mit der Opposition kurzzeitig das Kriegsrecht ausgerufen und das demokratische Land damit in eine Staatskrise gestürzt. Das Parlament stimmte daraufhin für seine Amtsenthebung. In den kommenden Wochen wird das Verfassungsgericht diese Entscheidung prüfen.

Yoon verteidigte die Verhängung des - wenige Stunden später wieder aufgehobenen - Kriegsrechts bis zuletzt als legitimes Mittel. Die Opposition bezeichnete der suspendierte Präsident als Ansammlung "staatsfeindlicher Kräfte", die den Staat in seinen grundlegenden Funktionen lähmen würden.

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Proteste in Südkorea
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Südkorea: Suspendierter Präsident Yoon vor Festnahme - Anhänger protestieren

Ermittler:innen in Südkorea wollen den suspendierten Präsidenten festnehmen und befragen. Viele Menschen treibt dies auf die Straße. Zuvor hatte sich Yoon mit einer Botschaft an seine Anhänger:innen gewandt.

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