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Ukraine-Krieg

Nach Putins TV-Auftritt: Selenskyj bezeichnet Kreml-Chef als "Dummkopf"

  • Aktualisiert: 23.12.2024
  • 10:01 Uhr
  • Christopher Schmitt
Wolodymyr Selenskyj (Bild) stellt in Brüssel klar, Putin liebe es, zu töten.
Wolodymyr Selenskyj (Bild) stellt in Brüssel klar, Putin liebe es, zu töten.© IMAGO/NurPhoto

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine kostet weiter Menschenleben. Nach Putins Jahrespressekonferenz im russischen Fernsehen findet der ukrainische Präsident Selenskyj unmissverständliche Worte über seinen Widersacher im Kreml.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kreml-Chef Wladimir Putin auf Social Media als "Dummkopf" bezeichnet.

  • Selenskyj bezog sich auf einen Ausschnitt aus Putins Jahrespressekonferenz vom Donnerstag (19. Dezember), in welchem der russische Präsident von der Oreshnik-Rakete schwärmt.

  • "Er liebt es, zu töten", sagte Selenskyj ebenfalls über Putin, nach einem Treffen mit europäischen Regierungschefs in Brüssel.

Der Einmarsch in die benachbarte Ukraine und die daraus resultierenden Spannungen mit dem Westen zählten zu den zentralen Themen des Fernsehauftritts: Am Donnerstag (19. Dezember) hielt Kreml-Chef Wladimir Putin seine traditionelle Jahrespressekonferenz ab, in der er unter anderem Fragen zum russischen Angriffskrieg beantwortete.

Auf der Plattform X fand der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als deutliche Worte für den russischen Machthaber – und bezeichnete ihn als "Dummkopf".

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Konkret bezog sich Selenskyj auf einen Ausschnitt aus der Pressekonferenz, in dem Putin von Russlands Oreshnik-Rakete schwärmt. Diese Waffe könne nicht von der feindlichen Luftabwehr abgefangen werden, so der russische Präsident. Putin forderte den Westen und die Ukraine auf, "ein technologisches Experiment durchzuführen". Selenskyjs Antwort auf Social Media: "Menschen sterben, und er denkt, es sei 'interessant' ... Dummkopf."

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Putins Ausführungen im Wortlaut: "Nennen wir es ein Hightech-Duell des 21. Jahrhunderts. Lassen Sie sie einen Ort bestimmen, den sie angreifen wollen, sagen wir in Kiew, konzentrieren sie ihre gesamte Luftabwehr dort, und wir werden dort mit der Oreshnik zuschlagen und sehen, was passiert", deutete der Kreml-Chef an. Dies sei "interessant", ein Zitat, das Selenskyj aufgriff.

Auch während des Gipfeltreffens des Europäischen Rats am Donnerstag in Brüssel erklärte der Präsident der Ukraine Putin für "verrückt". Der russische Machthaber sei "sehr gefährlich" und kümmere sich nicht um Menschenleben, betonte Selenskyj gegenüber Reportern. Nach einem Treffen mit den europäischen Regierungschefs sagte Selenskyj über Putin zudem: "Er liebt es, zu töten."

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Putin deutet Kompromissbereitschaft an

Russlands Präsident hat bei der Jahrespressekonferenz seine Bereitschaft zu Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs bekräftigt. Dabei sei er auch zu Eingeständnissen bereit, sagte Putin auf der viereinhalbstündigen Veranstaltung auf eine Frage des US-Senders NBC. "Politik ist die Kunst der Kompromisse." Details zu möglichen Kompromissen nannte er nicht. Zumindest rückte er von Vorbedingungen für Gespräche ab.

Bei einem Treffen im Sommer mit dem diplomatischen Korps hatte der Kreml-Chef noch die Abtretung der vier von Russland nach Kriegsausbruch 2022 annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja zu einer der Voraussetzungen für den Beginn von Gesprächen gemacht. Diesmal sagte er: "Wir haben keine Bedingungen für Verhandlungen mit der Ukraine".

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Einen Verzicht auf die russischen Ansprüche bedeutet das allerdings nicht. Gespräche sollten sich an der Realität vor Ort orientieren, also den russischen Eroberungen in der Ukraine, sagte Putin. In allen vier Gebieten hat Russland große Territorien unter seine Kontrolle gebracht.

Zudem forderte Putin, die Vereinbarung von Istanbul als Basis für einen Friedensvertrag zu nutzen. In Istanbul hatten beide Kriegsparteien kurz nach Beginn der russischen Invasion über Bedingungen für deren Ende verhandelt. Dabei sollte die Ukraine auf einen NATO-Beitritt verzichten und ihre Streitkräfte verkleinern. Es war aber - anders als vom Kreml-Chef dargestellt - kein fertiges Papier und für die Ukraine unannehmbar.

  • Quellen
  • X: Volodymyr Zelenskyy
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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