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Nach Tötung durch Israel

Nach Tod von Hamas-Chef Sinwar: Jetzt Frieden in Nahost in Sicht?

  • Veröffentlicht: 18.10.2024
  • 14:15 Uhr
  • Damian Rausch

Die Tötung von Hamas-Führer Jihia al-Sinwar wird von Israel und seinen Verbündeten begrüßt. Die Hoffnung auf ein Kriegsende wächst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Joe Biden hat die Tötung Sinwars begrüßt.

  • Politiker:innen weltweit fordern verstärkte Anstrengungen zur Freilassung der Geiseln.

  • Die Hisbollah im Libanon kündigt trotz Sinwars Tod eine Eskalation der Kämpfe an.

Nach der Tötung von Hamas-Führer Jihia al-Sinwar durch die israelische Armee, hoffen Politiker weltweit auf eine Wende im Gaza-Krieg. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu sprach in einer Videobotschaft von einem "Anfang vom Ende" des Konflikts, betonte jedoch, dass der Krieg noch nicht beendet sei. "Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende", so Netanyahu.

Biden: "Es war ein guter Tag"

US-Präsident Joe Biden begrüßte die Tötung Sinwars und bezeichnete sie als wichtigen Schritt: "Es war ein guter Tag für Israel, die Vereinigten Staaten und die Welt." Er lobte die Zusammenarbeit der US-Geheimdienste mit dem israelischen Militär, die maßgeblich zum Auffinden Sinwars beigetragen habe. "Sinwar war für den Tod Tausender verantwortlich", erklärte Biden weiter.

Die australische Außenministerin Penny Wong sieht im Tod von Sinwar eine Gelegenheit, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, berichtet die "Tagesschau". Wong habe in Adelaide gesagt: "Sinwar war ein Terrorist, der so vielen Menschen unsägliches Leid zugefügt hat, und seine Gewalt gipfelte im schlimmsten Verlust an jüdischem Leben an einem einzigen Tag seit dem Holocaust. Sinwars Tod ist eine Chance, diesen Krieg zu beenden."

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Iran: Sinwar wird ein Vorbild für die Jugend sein

Anders sieht es der Iran: Die iranische UN-Mission schrieb in einem Beitrag auf X: "Der Geist des Widerstands wird gestärkt werden." Sinwar werde "ein Vorbild für die Jugend und die Kinder sein, die seinen Weg zur Befreiung Palästinas fortsetzen werden".

"Solange es Besatzung und Aggression gibt, wird der Widerstand fortbestehen, denn der Märtyrer bleibt lebendig und eine Quelle der Inspiration", gab die iranische UN-Mission weiter an. Der Iran unterstützt die militant-islamistische Palästinenserterrorgruppe Hamas sowie die Terrormiliz Hisbollah im Libanon.

Im Video: Drohnenvideo zeigt Hamas-Chef Jihia al-Sinwar kurz vor seinem Tod

Scholz: "Wer weiß das? Ich nicht"

Neben der Hoffnung auf eine Entschärfung des Konflikts äußerten Politiker:innen jedoch auch Bedenken. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich skeptisch, ob die Geiselbefreiung durch Sinwars Tod einfacher werde: "Wer weiß das? Ich nicht," sagte er in Brüssel. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge sieht auch US-Sicherheitsberater Jake Sullivan eine Chance, die Freilassung der Geiseln und eine langfristige Friedenslösung zu erreichen. Sinwars Tod biete "eine Gelegenheit", den Krieg zu beenden, so auch der britische Premierminister Keir Starmer.

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Kämpfe gehen weiter

Die vom Iran unterstützte Terrormiliz Hisbollah im Libanon, die ebenfalls gegen Israel kämpft und das Nachbarland seit Monaten mit Raketen beschießt, mäßigte ihre Rhetorik nicht, im Gegenteil. Nach der Nachricht von Sinwars Tod kündigte sie eine "neue Phase der Eskalation" an, die sich in den nächsten Tagen zeigen werde. Die israelische Armee hat ihrerseits bisher keine Bereitschaft erkennen lassen, ihre schweren Angriffe auf Ziele im Libanon zurückzunehmen.

Die internationale Gemeinschaft fordert weiterhin verstärkte Bemühungen um die Freilassung der Geiseln. Angehörige betonten gegenüber der "Jerusalem Post", dass Sinwars Tod zwar bedeutsam sei, aber "kein totaler Sieg ohne die Rückkehr der Geiseln erreicht werden kann".

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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