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US-Airline unter Druck

Neuer Ärger für Boeing: US-Behörde prüft Sauerstoffmasken

  • Aktualisiert: 09.07.2024
  • 17:11 Uhr
  • Lisa Apfel

Nach diversen Pannen bei Boeing nimmt eine US-Behörde nun auch Sauerstoffmasken des Flugzeug-Herstellers unter die Lupe.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Luftfahrtbehörde lässt in gut 2.600 Boeing-Flugzeugen die Sauerstoff-Masken überprüfen.

  • Die könnten wegen Problemen mit Klebematerial verrutschen.

  • Für das Unternehmen, das derzeit auch mit anderen Skandalen Schlagzeilen macht, kommt die Überprüfung denkbar ungünstig.

Erneute Hiobsbotschaft für Boeing: Die US-Luftfahrtbehörde lässt nun in gut 2.600 Boeing-Flugzeugen die Sauerstoffmasken prüfen. Der Grund: Wegen Problemen mit Klebematerial könnten die Masken verrutschen. Das berichtet die dpa.

Berichte über verschobene Sauerstoffmasken

Die Federal Aviation Administration (FAA) warnte in einer am Montag (8. Juli) veröffentlichten Anordnung, der Fehler könne die Funktionsfähigkeit der Technik beeinträchtigen.

Es habe mehrere Berichte gegeben, wonach sich die Einheiten mit Sauerstoffmasken verschoben hätten. Betroffen sind ältere und neue Varianten des Modells Boeing 737.

Die FAA kann allerdings derzeit nicht einschätzen, wie viele Maschinen von dem Defekt betroffen sind und dementsprechende Nacharbeiten benötigen. Die Sauerstoff-Generatoren und Masken sind über den Sitzen angebracht.

Bei Boeing dürfte die Behörden-Prüfung wenig Freude hervorrufen: Das Unternehmen steht unter besonders starkem Druck, die Sicherheitsaufsicht in der Produktion zu verbessern. Anfang des Jahres war bei einer so gut wie neuen Maschine des Typs 737-9 Max mitten im Steigflug ein Rumpf-Fragment herausgebrochen. Verletzt wurde zwar niemand, jedoch wohl eher durch Glück: Die Sitze neben dem Loch im Rumpf waren laut dpa durch Zufall leer geblieben.

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In anderem Fall: Boeing bekennt sich des Betruges schuldig

Zudem kommt die Anordnung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Boeing: Erst am Montag hatte der Konzern Schlagzeilen gemacht. Das Unternehmen hatte sich schuldig bekannt, die US-Regierung betrogen zu haben, um einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max zu entgehen. Das geht aus einem Dokument des US-Justizministeriums für das zuständige Bundesgericht in Texas hervor. Die dpa hatte berichtet.

Bei den Unglücken im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Boeing hatte seinerzeit eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen vermieden, ein Compliance- und Ethik-Programm umsetzen. Auch zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Millionen Dollar. Das Justizministerium kam bereits im Mai zu dem Schluss, dass Boeing gegen Auflagen des damaligen Deals verstoßen hatte.

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Auslöser der Abstürze von 2018 und 2019 war eine Software der Flugzeuge, die Piloten unterstützen sollte, aber stärker als von ihnen erwartet in die Steuerung eingriff. Sie lenkte die Maschinen in Richtung Boden - und den Piloten der beiden Maschinen gelang es am Ende nicht, sie wieder auszurichten. Flugzeuge des Typs durften nahezu zwei Jahre nicht fliegen, bis der Fehler in der Software behoben wurde.

Boeing wurde danach in einem Strafverfahren Betrug vorgeworfen, weil Mitarbeiter des Flugzeugbauers bei der Zertifizierung des Typs durch US-Behörden spezielle Schulungen für die Software für unnötig erklärt hatten.

Laut den am späten Sonntag veröffentlichten Gerichtsunterlagen soll Boeing nach dem Schuldeingeständnis unter anderem mindestens 455 Millionen Dollar in Compliance- und Sicherheitsprogramme investieren. Auch soll eine Strafzahlung von erneut 243,6 Millionen Dollar fällig werden. Die Vereinbarung wird erst gültig, wenn sie vom Gericht in Texas, bei dem der Fall liegt, abgesegnet wird.

Im Video: Boeing gibt Schuld an Abstürzen zu

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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