Appell zum Jahreswechsel
Neujahrsansprache: Scholz wirbt für Zuversicht und Zusammenhalt 2025
- Aktualisiert: 31.12.2024
- 04:13 Uhr
- Franziska Hursach
Für Olaf Scholz ist es die letzte Neujahrsansprache vor der vorgezogenen Bundestagswahl. Er appelliert für Zusammenhalt in Deutschland.
Trotz vieler Krisen hat der Kanzler Olaf Scholz in seiner Neujahrsansprache zu Gemeinsamkeit und Zuversicht für 2025 aufgerufen.
Kraft entsteht aus Zusammenhalt. Und wir sind ein Land, das zusammenhält.
Olaf Scholz, SPD
Dies sei auch nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt zu spüren gewesen. Scholz appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich an der Bundestagswahl am 23. Februar zu beteiligen - und warnt vor Beeinflussungen über das Internet.
Scholz warnt vor Einflussnahme bei der Wahl
"Wie es in Deutschland weitergeht, das bestimmen Sie - die Bürgerinnen und Bürger. Darüber entscheiden nicht die Inhaber Sozialer Medien", betonte Scholz. Offenbar spielt er auf Elon Musk an, den Eigentümer der Plattform X, ohne dessen Namen direkt zu nennen.
Der Milliardär, der dem Team des künftigen US-Präsidenten Donald Trump angehört, unterstützt aktiv die AfD. Solche ausländischen Einflussnahmen sind in demokratischen Staaten ungewöhnlich und wurden in Deutschland parteiübergreifend kritisiert.
Deutschland ein Land des Miteinanders
In seiner Ansprache erinnert der Kanzler auch an die Todesfahrt in Magdeburg. "Fassungslos stehen wir vor dieser menschenverachtenden Tat. Wie kann ein wahnsinniger Attentäter nur so viel Leid verursachen?" Ein aus Saudi-Arabien stammender Mann hatte dort mit einem Auto fünf Menschen getötet und mehr als 230 verletzt.
Polizei und Rettungskräfte hätten in der Schreckensnacht hochprofessionell gehandelt, obwohl viele selbst unter Schock gestanden hätten. Auch viele Marktbesucher hätten spontan geholfen. "So sind wir. So ist Deutschland", sagt der Kanzler. "Wir sind kein Land des Gegeneinanders, auch nicht des Aneinander-vorbei. Sondern ein Land des Miteinanders." Daraus könne Deutschland Kraft schöpfen - "erst recht in schwierigen Zeiten wie diesen".
"Lassen wir uns also nicht auseinanderdividieren"
Der Kanzler betonte Deutschlands Position als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt. Zu dieser "Erfolgsgeschichte" trügen auch zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Ausland bei, die ihren Beitrag leisten. "Lassen wir uns also nicht auseinanderdividieren." Scholz hob zudem Aufstiegschancen, die Qualität der medizinischen Versorgung, die enge Kooperation der Tarifpartner und das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Alltag hervor.
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Der Kanzler fügte hinzu: "Ich wünsche uns, dass wir uns nicht gegeneinander aufwiegeln lassen." Nach dem Attentat von Magdeburg habe es nur wenige Minuten gedauert, bis wilde Gerüchte durchs Internet gegeistert seien. Nicht wenige hätten sich als unwahr herausgestellt. "So was spaltet und schwächt uns. So was tut unserem Land nicht gut", mahnte Scholz. Wo es Versäumnisse bei Sicherheitsbehörden gegeben habe, würden sie aufgeklärt und abgestellt.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa