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Antisemitismus

Nicht nur in Amsterdam: Auch in Berlin jüdische Fußballer angegriffen

  • Aktualisiert: 09.11.2024
  • 11:51 Uhr
  • dpa
Ein Wimpel mit dem Logo der Makkabi-Bewegung steht auf einem Tisch im Deutschen Fußball-Museum, wo die Dachorganisation der Jüdischen Turn- und Sportvereine in Deutschland 2021 ihr 100-jähriges Jubiläum feierte.
Ein Wimpel mit dem Logo der Makkabi-Bewegung steht auf einem Tisch im Deutschen Fußball-Museum, wo die Dachorganisation der Jüdischen Turn- und Sportvereine in Deutschland 2021 ihr 100-jähriges Jubiläum feierte.© Fabian Strauch/dpa

Mit Messern verfolgt, bespuckt und antisemitisch beschimpft: Jugend-Spieler des Berliner Sportklubs Makkabi sollen nach einem Fußballspiel gegen Schwarz-Weiß Neukölln bedroht worden sein. Es war nicht die erste Attacke dieser Art.

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Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat auf Berichte über antisemitische Beschimpfungen und Bedrohungen gegen jüdische Jugend-Fußballer mit der Forderung nach harten Konsequenzen reagiert. Mit Blick auf den Jahrestag der Pogromnacht in der Nazi-Zeit am 9. November 1938 sagte sie: "Erst kürzlich kam es zu Angriffen auf Spieler des Sportvereins TuS Makkabi Berlin. Diese Taten zeigen, dass antisemitische Gewalt und Diskriminierung auch in unserer Stadt nicht verschwunden sind." Wer Menschen attackiere, müsse mit der vollen Härte des Rechtsstaats rechnen.

Makkabi-Deutschland-Präsident Alon Meyer hatte berichtet, dass Jugend-Spieler des TuS Makkabi am Donnerstagabend (7. November) nach einer Partie bei der DJK Schwarz-Weiß Neukölln angegriffen und verfolgt worden seien. "Wir unterstützen den Ortsverein Makkabi Berlin, damit der Fall aufgearbeitet werden kann", sagte Meyer.

"Free Palestine"-Rufe

Der Berliner "Tagesspiegel" sprach mit dem Vater eines Makkabi-Spielers, der selbst nicht dabei war und sich auf die Schilderungen seines Sohns und seiner Mitspieler bezieht. Demzufolge sollen sie beleidigt und bespuckt und nach der Partie von Spieler:innen und Zuschauer:innen mit Stöcken und Messern verfolgt worden sein. Die Gegner aus der B-Jugend hätten mehrfach "Free Palestine" gerufen.

Die Zeitung gab auch einen Vertreter von Schwarz-Weiß Neukölln wieder, demzufolge die Angriffe vor allem aus dem Zuschauer:innenbereich kamen. "Wenn fest steht, dass einer der Spieler sich an antisemitischen Äußerungen beteiligt hat, steht fest, dass der heute Abend nicht mehr im Verein ist." Der Verein habe eine klare Vereinssatzung, die Antisemitismus ausschließe, sagte er.

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Senatorin Spranger sagte: "Solche Angriffe sind auch Angriffe auf unser friedliches Zusammenleben und auf die Vielfalt, die unsere Stadt so stark macht. Hass, Hetze und Angriffe gegenüber jüdischen und israelischen Mitbürgern sind absolut inakzeptabel." Sie versprach: "Wir setzen alles daran, dass jüdisches Leben in Berlin sicher ist und bleibt."

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, wird am Wochenende bei allen Spielen der Berliner Makkabi-Vereinsmannschaften die Polizei präsent sein. Polizei und Verein stünden nicht erst seit dem mutmaßlichen Vorfall in engem Austausch und bewerteten die Gefährdungslage und mögliche Maßnahmen immer wieder neu, hieß es.

Angriffe auf israelische Fans in Amsterdam

In den Niederlanden waren am Donnerstagabend (7. November) nach einem Fußballspiel in der Europa League von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv israelische Fans nach Angaben der Polizei gezielt angegriffen worden. Insgesamt 20 bis 30 Menschen seien verletzt worden, die meisten leicht. Vor allem propalästinensische Jugendliche auf kleinen Motorrädern hätten die Israelis verfolgt und misshandelt.

Beim Champions League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Atlético Madrid wurde ein großes Banner mit der Aufschrift "Free Palestine" mit einer Landkarte, auf der der Staat Israel fehlte, ausgerollt. "Es ist eine neue Welle seit dem unsäglichen Überfall zu spüren", sagte Meyer über die Auswüchse in den Stadien und den Plätzen. "Bei den Profis wird es vorgemacht, da darf man sich nicht wundern, wenn es sich auf den Amateurbereich überträgt."

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