Inhaltsstoffe, die keiner will
Oft mehr drin, als erwünscht: Öko-Test findet Mineralöl in Vollkornbroten
- Veröffentlicht: 30.01.2025
- 12:45 Uhr
- Stefan Kendzia
In Scheiben geschnitten und abgepackt: Roggenvollkornbrot liefert die tägliche Portion Ballaststoffe. Eine gute Wahl in der Regel - aber nicht alle Produkte sind unbedenklich, ergab ein Test.
Die gute Nachricht zuerst: Über die Hälfte der getesteten Brotscheiben sind "gut" oder "sehr gut" (11 Produkte). Dagegen zeigten die Tester der Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 2/2025) vier der 20 untersuchten Roggenvollkornbrote die Rote Karte.
Mineralöl selbst in Bio-Broten
Grund für das "Ungenügend" sind unerwünschte Inhaltsstoffe: vor allem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen sich auch krebserregende Substanzen befinden können. Neun Bio-Brote und elf konventionelle Produkte wurden getestet, die Sechser-Note gab es in beiden Gruppen je zweimal, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt.
Die konventionellen Roggenvollkornbrote kommen dafür leider durch die Bank nicht ohne Pestizidbelastung aus, Spuren fanden die Tester allerdings auch in zwei Bio-Produkten.
Top-Auszeichnung für sechs Bio-Brote
- "Sehr gut" für BioBio Roggen Vollkornbrot von Netto
- "Sehr gut" für dm Bio Roggen Vollkornbrot
- "Sehr gut" für Edeka Bio Roggen-Vollkornbrot
- "Sehr gut" für K-Bio Roggen Vollkornbrot von Kaufland
- "Sehr gut" für Pema Bio Roggen Vollkornbrot
- "Sehr gut" für Rewe Bio Roggenvollkornbrot, Naturland
Die Testsieger überzeugten nicht nur durch das Fehlen von Verunreinigungen, sondern ihnen wurden auch keine Zutaten zugegeben, die das Brot dunkler machen. Diese dunklere Farbe assoziieren Verbraucher laut "Öko-Test" mit gesund.
Nicht alle Brote sind zu empfehlen
Aus allen getesteten Broten sind aber auch echte Verlierer hervorgegangen. Grund dafür sind unter anderem Verunreinigungen wie aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen sich auch krebserregende Substanzen befinden können, so "Öko-Test". "Das kommt nun wirklich nicht mehr häufig vor und wir ziehen dafür die 'roteste' Karte, die wir haben", so Öko-Test - also das Gesamturteil "ungenügend". Folgende Brote enthielten die höchsten MOAH-Gehalte:
- Alnatura Roggen Vollkorn, Bioland
- Aerzener Roggenkraft Roggenvollkornbrot
- Pema Fränkisch Roggen Vollkorn
Zuckerzusatz? Fehlanzeige!
Zuckerzusatz - das sind bei fünf Produkten zum Beispiel
- Gerstenmalzextrakt
- Invertzucker
- Zuckerrüben
- Karamellsirup
Viel zu viel Zucker, resümieren die Tester - es geht auch ohne, wie nicht nur die Einserkandidaten, sondern auch die meisten anderen Brote (insgesamt 15 Produkte) zeigen. Auf Konservierungsstoffe verzichten übrigens alle getesteten Roggenvollkornbrote. Trotzdem können die verpackten Scheiben mit langer Haltbarkeit punkten: So hält sich eine geöffnete Packung nach Beobachtung der Tester im Kühlschrank oft länger als die vorgegebenen paar Tage.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa