Anker verursachte Schäden
Ostsee-Pipeline: Ermittler sicher, wer für Beschädigung verantwortlich ist
- Veröffentlicht: 25.10.2023
- 11:56 Uhr
- Anne Funk
Absicht oder Unfall? Ein Anker, eine Schleppspur und ein chinesisches Schiff: Die finnischen Ermittler sind sich relativ sicher, wer die Schäden an der Ostsee-Pipeline Balticconnector verursacht haben könnte.
Vor gut zwei Wochen war die Gas-Pipeline Balticconnector zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland im östlichen Teil der Ostsee beschädigt worden. Nun scheint klar, wer dafür verantwortlich ist. Nach Angaben der finnischen Ermittelnden seien die Schäden durch einen großen Anker eines chinesischen Containerschiffs verursacht worden.
Im Video: Mögliche Sabotage - Leck in Gas-Pipeline Balticconnector
Mögliche Sabotage: Leck in Gas-Pipeline Balticconnector
Eine anderthalb bis vier Meter breite Schleppspur sei am Meeresboden zu sehen, welche zur Schadensstelle an der Gasleitung führe, erklärte Risto Lohi von der ermittelnden finnischen Kriminalpolizei am Dienstag (24. Oktober) auf einer Pressekonferenz. Man habe einige Meter davon entfernt einen Anker gefunden, der die Spur und die Schäden vermutlich verursacht habe. Es werde davon ausgegangen, dass das unter der Flagge Hongkongs fahrende Schiff "Newnew Polar Bear" die Schäden angerichtet habe. Schon am Freitag (20. Oktober) hatte die finnische Kriminalpolizei mitgeteilt, sich bei den Untersuchungen auf die Rolle der "Newnew Polar Bear" zu konzentrieren. Das Schiff gehört einer chinesischen Reederei.
Spuren auf dem Anker
Nach Angaben des Ermittlers wurde der Anker am Dienstagmorgen geborgen. Spuren auf dem Anker würden darauf hindeuten, dass er Kontakt mit der Pipeline hatte. Zwei Tage nachdem die Pipeline beschädigt worden war, hatte der finnische Präsident Sauli Niinistö bereits mitgeteilt, dass die Schäden an der Leitung sowie einem Datenkabel zwischen Finnland und Estland wahrscheinlich durch "äußere Aktivität" verursacht worden seien. Bislang ist noch unklar, ob es sich dabei um einen Unfall oder um bewusste Sabotage handelte.
Aus China war inzwischen zu hören, dass man auf objektive Ermittlungen in der Sache zähle. "Wir hoffen, dass sich die relevanten Parteien an die Prinzipien Objektivität, Fairness, Unbefangenheit und Professionalität halten werden, um so bald wie möglich die Wahrheit herauszufinden", sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Mittwoch (25. Oktober) in Peking. China habe mit Finnland und "anderen Parteien" Kontakt gehalten und sei bereit, in Übereinstimmung mit internationalem Recht nötige Unterstützung anzubieten, sagte sie weiter.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtena