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Verständnis für Kühnert-Rücktritt

"Permanente Atemlosigkeit": Martin Schulz klagt über hohe Belastung für Politiker

  • Veröffentlicht: 11.10.2024
  • 17:01 Uhr
  • Max Strumberger
Martin Schulz zeigt Verständnis für den Rücktritt von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.
Martin Schulz zeigt Verständnis für den Rücktritt von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.© IMAGO/ZUMA Press Wire

Martin Schulz hat in einem Interview Verständnis für den Rücktritt von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert geäußert. Dabei beklagte der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat die hohen Belastungen, denen Politiker:innen ausgesetzt sind.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Martin Schulz, ehemaliger SPD-Kanzlerkandidat, zeigt Verständnis für Kevin Kühnerts Rücktritt.

  • Schulz thematisiert die hohen Belastungen im politischen Alltag.

  • Der ehemalige EU-Präsident betonte dabei die Herausforderungen und den Druck in öffentlichen Ämtern.

In einem tiefgründigen Interview mit dem "Spiegel" hat der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz über die Herausforderungen und Belastungen gesprochen, die der Politikbetrieb mit sich bringt. Dieses Gespräch folgte auf den Rücktritt von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär, der aus gesundheitlichen Gründen, speziell einer psychischen Erkrankung, seinen Posten aufgab. Schulz, der selbst die Höhen und Tiefen der Politik erlebt hat, äußerte Verständnis für Kühnerts Situation und betonte, dass die Anforderungen in der Politik oft übermenschlich seien.

Schulz beschrieb den Politikbetrieb als ein System der "permanenten Atemlosigkeit", in dem Politiker ständig verfügbar sein müssen, lange Arbeitstage haben und unter einem enormen Erwartungsdruck stehen. Diese Bedingungen führen dazu, dass Politiker ständig unter Stress stehen und kaum Zeit für persönliche Erholung finden.

Jahre in der Politik haben bei Schulz Narben hinterlassen

Er selbst erlebte 2017 nach einem anfänglichen Umfragehoch einen starken Absturz, der ihn sowohl öffentlich als auch persönlich stark traf. Die Erfahrungen und die daraus resultierenden Narben, insbesondere die Enttäuschungen über die Unehrlichkeit mancher Kollegen und Journalisten, haben ihn tief geprägt.

Im Video: Miersch folgt auf Kühnert - so tickt der neue SPD-Generalsekretär

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Schulz fordert mehr Empathie für Politiker

Trotz der Herausforderungen bereut Schulz seine Entscheidung nicht, während seiner Kampagne 2017 Transparenz zu zeigen und Einblicke in sein persönliches Empfinden zu gewähren. Er kritisierte die oft unmenschliche Wahrnehmung der Politik durch die Öffentlichkeit und betonte die Notwendigkeit von mehr Empathie und Verständnis für die Belastungen, denen Politiker ausgesetzt sind.

Die Diskussion berührte auch die Rolle der Medien im politischen Prozess, wobei Schulz die zunehmenden ökonomischen Druckpunkte ansprach, unter denen auch Journalisten arbeiten müssen. Er verteidigte die Bedeutung der Medien für die Demokratie, betonte jedoch auch die persönlichen Kosten, die mit einer politischen Karriere verbunden sind, einschließlich der Auswirkungen auf das Privatleben und die Familie.

Abschließend reflektierte Schulz über seine eigene politische Karriere und die Entscheidungen, die er getroffen hat, um mit den Belastungen umzugehen, einschließlich des Schreibens eines Tagebuchs. Er zeigte sich solidarisch mit Kühnert und äußerte die Hoffnung, dass dieser sich erholen und seine Talente weiterhin nutzen könne, unabhängig davon, ob er in die Politik zurückkehrt oder einen anderen Weg einschlägt.

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  • Verwendete Quellen:
  • "Spiegel": "Politik ist schwer erträglich geworden" (hinter Paywall)
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