Botulismus-Gefahr
Pilz-Rückruf wegen möglicher Nervengifte: Lähmungen und Sehstörungen drohen
- Aktualisiert: 02.07.2024
- 09:36 Uhr
- dpa
Wegen möglicherweise gefährlicher Nervengifte werden eingelegte Pilze der Firma Lackmann zurückgerufen. Es wird vor schwerwiegenden Gefahren gewarnt - der Verdacht wird noch überprüft.
In eingelegten Pilzen mit der Beschreibung "Gemeiner Weiß-Täubling" könnten gefährliche Nervengifte stecken. Das Portal lebensmittelwarnung.de hat deswegen eine Warnung vor dem Produkt der Firma Lackmann Fleisch- und Feinkostfabrik mit Sitz im baden-württembergischen Willstätt veröffentlicht. Das Unternehmen erklärte am Freitag (28. Juni), es sei von einem Kunden über den Verdacht informiert worden. Die Untersuchungsergebnisse stünden aber noch aus.
Gifte können zu Schluckstörungen führen
In dem Produktrückruf ist vom sogenannten Lebensmittel-Botulismus die Rede. Ausgelöst wird diese häufig schwere Vergiftung von dem Bakterium Clostridium botulinum, welches unter Sauerstoffabschluss Nervengifte bilden kann. Werden betroffene Lebensmittel verzehrt, kann das zu Sehstörungen, Schluckstörungen und Lähmungen führen. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie lebensbedrohlich sein.
Im Video: Lachs-Rückruf - bei Verzehr droht Blutvergiftung
Pilze stammen aus Russland
Betroffen von dem Rückruf sind nur Gläser mit dem Produktnamen "Gemeiner Weiß-Täubling" mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 20.05.2025. Die Pilze sind laut dem russischen Teil des Etiketts in Salzlake eingelegt und stammen aus dem Altai, einem Gebirge in Russland. Das Produktionsdatum war der 20.11.2023, der EAN-Code lautet 4250370532731. Das Produkt war in fast allen Bundesländern auf dem Markt.
Botulismus - eine gefährliche Krankheit
Botulismus ist in Deutschland eine seltene, jedoch sehr ernste Krankheit. Wie das Robert Koch-Institut schreibt, kann sie nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Am häufigsten wird sie durch Aufnahme durch kontaminierte Lebensmittel verursacht. Wer Symptome entwickle, solle sofort medizinisch behandelt werden.
Vor nicht einmal zwei Wochen waren rund 150 Menschen in Russland an Botulismus erkrankt. Sie hatten Bohnensalat gegessen, den ein Lebensmittellieferdienst aus Bohnen-Konserven hergestellt hatte.