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Ukraine-Krieg

Polizeitrupps sollen Attacken auf Russlands Schienen verhindern

  • Veröffentlicht: 16.04.2025
  • 14:15 Uhr
  • Kira Born
Archivaufnahme – Immer wieder soll das Schienennetz Russlands, Opfer von Attacken sein. Nun geht das russische Verkehrsministerium dagegen vor.
Archivaufnahme – Immer wieder soll das Schienennetz Russlands, Opfer von Attacken sein. Nun geht das russische Verkehrsministerium dagegen vor.© REUTERS

Für das russische Militär ist das Eisenbahnnetz unverzichtbar. Jegliche Sabotage stellt einen schweren taktischen Schaden im Krieg gegen die Ukraine dar, gegen den Russland nun vorgehen will.

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Inhalt

  • Sondereinsatz-Trupp soll russsiche Schienen sichern
  • Warum ist das Zugnetz so wichtig für die russische Kriegsführung?

Für Russlands Armee ist die Schiene essenziell in der Organisation des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sei es der personelle Nachschub für der Soldaten oder für Kriegsmaterial und Munition. Sabotagen im Eisenbahnnetz treffen daher das Land empfindlich, so Expert:innen.

Nach Berichten über Schäden am Schienennetz, sollen nun russische Polizei-Einheiten die Sabotage unterbinden, wie der "Münchner Merkur" und die "Frankfurter Rundschau" melden.

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Sondereinsatz-Trupp soll russsiche Schienen sichern

Besonders in Zentralrussland soll es diverse Sabotageversuche an Gleisen gegeben haben, die kritisch für das Aufrechterhalten der Kampfhandlungen der russischen Armee sind, wie Militärexpert:innen feststellen.

"Die russische Militärstrategie ist vollständig auf ihr Schienennetz angewiesen, um die massiven logistischen Anstrengungen für groß angelegte Kampfeinsätze, wie wir sie heute in der Ukraine erleben, zu bewältigen", wie Doug Livermore, Verteidigungsexperte in einem Thinktank für irreguläre Kriegsführung in Washington D.C., sagt.

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Der Verkehrssektor des russischen Innenministeriums will den Attacken auf das Schienennetz nun entgegenwirken. Durch mobile Patrouillengruppen sollen die essenziellen Zugrouten besser gegen Attacken geschützt werden. Die Trupps sollen dabei mit "modernen Anti-Drohnen-Waffen" ausgestattet sein, um auch den Luftraum zu überwachen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Seit Beginn des Ukraine-Krieges hätte es etlicher solcher Sabotageversuche auf das russische Zugnetz, Umspannwerke, Trennstellen und Ähnliches gegebenen, wie die "Moscow Times" meldetet.

Denn ist das Zugnetz zerstört, kann das russische Militär dort nur noch schwer agieren, wie die Russland-Expertin Emily Ferris, der "Neue Zürcher Zeitung" sagte. "Große Militäroperationen kann Russland deshalb nur dort führen, wo es genügend Eisenbahnlinien gibt", so Ferris.

Warum ist das Zugnetz so wichtig für die russische Kriegsführung?

Schon in der Sowjetunion stützte sich Russland auf die Schienen in Sachen Kriegsführung und Lastentransport. Wegen der Dimensionen des Landes, den wechselnden Klimazonen und fehlender alternativer Infrastruktur war und ist der Zug das Langstreckentransportmittel Nummer eins. Mit 85.000 Kilometern Gleisen weist das Land auch das drittgrößte Zugnetz der Welt auf.

Auch die Truppenstärke spielt eine Rolle. Nur über die Schiene kann das russische Militär zehntausende bis hunderttausende Soldaten über große Entfernung transportieren. So sind auch schnelle Truppenbewegungen zu verschiedene Fronten Russlands effektiv möglich. Hinzukommt, dass die russische Produktion bislang nicht in der Lage war, genug Fahrzeuge zu liefern, um die Masse an Kriegsgerät und Personal zu bewegen, wie das ZDF berichtet.

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Ähnlich geh es der Ukraine. Das von Russland angegriffene Land bewegt 82 Prozent seiner Waren mit dem Zug und verlässt sich maßgeblich auf ihr Zugsystem, um Soldaten und Einsatzmaterial an die Front zu transportieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Münchner Merkur: "Bahn-Saboteure: Putins Polizei hetzt Guerilla im Ukraine-Krieg"
  • ZDF: "Eisenbahn: Schlüssel-Logistik der Russen?"
  • NZZ: "Krieg auf Schienen – das Bahnnetz der Ukraine spielt für beide Kriegsparteien eine zentrale Rolle"
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