Wagner-Chef verfolgt wohl Ziel
"Keine Nazis in der Ukraine": Prigoschin demütigt Putin
- Aktualisiert: 27.03.2023
- 16:45 Uhr
- Lena Glöckner
Der Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Putins Aussage widersprochen, dass die Ukraine übersät mit Nazis sei. Offenbar verfolgt er mit dieser Aussage ein konkretes Ziel.
Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner-Gruppe Wagner, hat die Erzählungen von Russlands Präsident Wladimir Putin als unwahr bezeichnet, mit denen dieser den Angriffskrieg in der Ukraine legitimiert. Weder gebe es Nazis in der Ukraine, noch kämpfe Russland gegen die NATO, sagte Prigoschin nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW).
Putin hatte die "Entnazifizierung der Ukraine" immer als Legitimationsgrund für seine Invasion genannt und angegeben, er würde sein Land damit von der NATO befreien, die zunehmend an Russlands Grenzen stoße. Prigoschin widersprach diesen Aussagen nun laut ISW und sagte, Moskau kämpfe "ausschließlich mit Ukrainern", die mit von der NATO bereitgestellter Ausrüstung ausgestattet seien, und einigen "russophoben" Söldnern, die die Ukraine freiwillig unterstützten, nicht aber mit der NATO selbst.
Prigoschin will selbst ins Amt
Prigoschin, ein reicher russischer Geschäftsmann, wird eigentlich eine Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt wird. Allerdings mehrt sich in russischen Medien seit einiger Zeit der Verdacht, der Unternehmer aus St. Petersburg könnte selbst politische Ambitionen haben. Mit einer Aktion wie dieser wolle er ein Zeichen setzen, wird spekuliert.
Der St. Petersburger hatte in Gefängnissen Tausende verurteilte Straftäter rekrutiert, um sie für seine Privat-Armee in der Ukraine einzusetzen. Die Wagner-Einheiten, die weitgehend autonom vom russischen Militärkommando agieren, spielen eine wichtige Rolle in dem seit über einem Jahr dauernden Krieg Russlands gegen sein Nachbarland. Sie wurden zu einer maßgeblichen Stütze, nachdem die reguläre russische Armee im vergangenen Jahr eine Reihe Niederlagen erlitten hatte.
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