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Schwerster russischer Raketenangriff seit Monaten

Putin feiert "Tag der Familie", während Rakete ukrainisches Kinderkrankenhaus trifft

  • Veröffentlicht: 10.07.2024
  • 15:13 Uhr
  • Stefan Kendzia
Rettungskräfte räumen Trümmer nach dem russischen Raketen-Angriff am Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus beiseite.
Rettungskräfte räumen Trümmer nach dem russischen Raketen-Angriff am Ohmatdyt-Kinderkrankenhaus beiseite.© Ukrinform/dpa

Fast zeitgleich mit Putins tödlichem Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew feiert der russische Diktator den "Tag zur Wahrung der Familienwerte".

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Inhalt

An Zynismus nicht zu überbieten ist die Teilnahme Putins am Montag (8. Juli) in Moskau am sogenannten "Tag der Familie, Liebe und Treue". Zynisch, weil es nahezu zeitgleich Bomben in der Ukraine hagelte. Eine davon schlug in ein Kinderkrankenhaus ein und forderte zahlreiche Todesopfer - darunter auch Kinder.

Im Video: Entsetzen nach russischem Angriff auf ukrainisches Kinderkrankenhaus

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Heftige Reaktionen auf Raketenangriff in sozialen Medien

"Für uns, für den Staat, kann es nichts Wichtigeres geben, als die Familie zu stärken", sagte Putin bei einem Treffen am Feiertag mit Teilnehmer:innen eines Wettbewerbs für russische Kinder. Worte, die nicht zu fassen sind, wenn man sie sich vor dem Hintergrund des russischen Raketenanschlags auf ein ukrainisches Kinderkrankenhaus vor Augen führt. Bei diesem Terrorschlag sollen etwa 38 Menschen getötet und 190 verletzt worden sein.

Die Feier löste in den sozialen Medien heftige Reaktionen aus. Wie "Newsweek" berichtet, gab es mehrere Nachrichten auf X, wie zum Beispiel vom proukrainischen Nutzer Jürgen Nauditt: "Während russische Raketen auf ukrainische Krankenhäuser flogen, sprach Putin zur Abschlussveranstaltung der Russland-Ausstellung und versprach anlässlich des Familientags neue Vergünstigungen für Großfamilien".

Einen anderen User zitiert "Newsweek" ebenfalls: "Putin, von dem bekannt ist, dass er ukrainische Kinder so sehr liebt, dass er Tausende von ihnen stahl, veranstaltete nach dem Bombenanschlag auf ein Kinderkrankenhaus in [Kiew] eine Veranstaltung zur 'Förderung familiärer Werte'."

:newstime
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Moskau bestreitet, Kinderkrankenhaus beschossen zu haben

Russland bestreitet nach wie vor die Verantwortung für den Angriff auf das Kinderkrankenhaus zu haben. Insgesamt aber bestätigte das russische Verteidigungsministerium die Raketenangriffe, die laut ZDF Rüstungsfabriken und Militärflugplätzen der Ukraine gegolten haben sollen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, das Krankenhaus sei von der ukrainischen Luftabwehr getroffen worden, nicht von russischen Raketen. Einen Beweis dafür legte er nicht vor. "Ich bestehe darauf, dass wir keine Angriffe auf zivile Ziele vornehmen", bekräftigte Peskow laut "Tagesspiegel".

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, geht ins Detail und berichtet, ein Geschoss eines Boden-Luft-Raketenabwehrsystems vom Typ Nasams, das die Ukraine selbst abgefeuert habe, sei in das Krankenhaus eingeschlagen.

"Hysterie des Kiewer Regimes"

Der Angriff selbst werde vom russischen Militär belächelt und als "Hysterie des Kiewer Regimes" abgetan. Die Vereinten Nationen (UN) erklärten am Dienstag (9. Juli) hingegen, dass sie davon ausgingen, eine russische Rakete habe das Ochmatdyt-Krankenhaus getroffen und der Schaden sei nicht durch die ukrainische Luftabwehr entstanden.

Das ukrainische Justizministerium hat derweil Belege für eine russische Rakete veröffentlicht. "Spezifische Konstruktionsbesonderheiten der gefundenen Trümmerteile und entsprechende typische Markierungen zeugen vom Einsatz eines strategischen Marschflugkörpers des Typs Ch-101", sagte Vizejustizminister Andrij Hajtschenko gemäß einer Mitteilung.

Derartige Raketen haben einen Sprengkopf mit einem Gewicht von etwa 400 Kilogramm und eine Reichweite von bis zu 5.000 Kilometer. Es seien insgesamt mehr als 30 Fragmente der Rakete gefunden worden, darunter Teile des Triebwerks und der Flügel.

Zuvor hatte bereits der ukrainische Geheimdienst SBU Fotos von Trümmerteilen einer Ch-101-Rakete vorgelegt.

  • Verwendete Quellen:
  • ZDF: "Weltsicherheitsrat: Klinik-Angriff wird Thema"
  • Tagesspiegel: "UN sieht Russland hinter Angriff auf Kinderkrankenhaus"
  • Nachrichtenagentur dpa
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