Topmanager verdienen immer mehr
Rekordgehälter trotz Krise: Vorstände deutscher Dax-Konzerne kassieren kräftige Gehaltserhöhungen
- Veröffentlicht: 14.11.2024
- 17:15 Uhr
- Lara Teichmanis
Rund 2,65 Millionen Euro. So viel verdienten Vorstände in Deutschland in den großen Börsenunternehmen 2023. Trotz Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft liegen die Gehälter auf Rekordhöhe. Der bestbezahlte Manager steht einem Konzern vor, der aktuell tief in der Krise steckt.
Die Vorstandsmitglieder der im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen haben im Geschäftsjahr 2023 eine satte Gehaltserhöhung von durchschnittlich elf Prozent erhalten. Laut einer neuen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY erreichten ihre Gesamtvergütungen, inklusive Boni, einen Rekordwert von 2,65 Millionen Euro.
Besonders die Vorstandsvorsitzenden profitierten von dieser Entwicklung: Ihre Vergütung stieg um beeindruckende 16 Prozent auf durchschnittlich 3,7 Millionen Euro.
"Die sehr positive Gehaltsentwicklung vieler Vorstände im vergangenen Jahr mag auf den ersten Blick erstaunen, da die DAX-Unternehmen insgesamt eher stagnierende Umsätze und Gewinne verzeichneten", sagt Jens Massmann, Partner und zuständig für Vorstandsvergütung bei EY.
Frauen in Führung – aber der Vorsprung schmilzt
Auf Führungsebene verdienen Frauen weiterhin mehr als ihre männlichen Kollegen. Der Grund dafür: Managerinnen sind in den Vorständen nach wie vor in der Minderheit. Gleichzeitig sind weibliche Führungskräfte in den Chefetagen stark nachgefragt. Das erhöht die Verhandlungsgrundlage und damit das Gehalt.
Während die Einkommen der männlichen Vorstandsmitglieder (ohne Vorstandsvorsitzende) um gut neun Prozent auf 2,26 Millionen Euro stiegen, stagnierte das Gehalt der weiblichen Vorstandsmitglieder bei 2,42 Millionen Euro. Der Gehaltsvorsprung der Frauen hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr auf rund 160.000 Euro mehr als halbiert.
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Eine mögliche Erklärung könnte eine aktuelle Studie von EY liefern: Der Frauenanteil in den Vorständen der 40 DAX-Unternehmen ist erneut gestiegen. Im Januar 2024 zählten 58 Frauen und 189 Männer zu den Vorstandsmitgliedern. Das entspricht einem Frauenanteil von 23,5 Prozent – ein Anstieg gegenüber 22,5 Prozent im Vorjahr. Zum Vergleich: 2014 lag der Frauenanteil noch bei mageren 4,7 Prozent.
Gehaltswende in der Vorstandsetage
In der obersten deutschen Börsenliga, dem DAX, hat sich jedoch eine überraschende Wende vollzogen: Erstmals seit 2015 verdienen männliche Vorstände mehr als ihre Kolleginnen. Laut einer Studie von EY stieg die Vergütung der Männer 2023 im Schnitt um etwa 260.000 Euro, während die der Frauen um etwa 150.000 Euro sank. Dieser Trend führt zu einem deutlichen Gehaltsvorsprung der Männer. Im Durchschnitt verdienen männliche Vorstände nun etwa 290.000 Euro mehr als ihre weiblichen Pendants.
Das sind die Top-Verdiener im DAX
Trotz Krisenstimmung in der Autobranche führt VW-Chef Oliver Blume die Gehaltsliste der DAX-Manager 2023 an. Laut einer Studie des Anlegerschutzvereins DSW verdiente Blume rund 10,3 Millionen Euro, inklusive seines Gehalts als Porsche-Chef.
Auf Platz zwei rangiert Björn Gulden vom Sportartikelhersteller Adidas mit einem Jahresgehalt von 9,2 Millionen Euro. Den dritten Platz sicherte sich Christian Sewing von der Deutschen Bank, der 9 Millionen Euro erhielt.
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
- Verwendete Quellen:
- DSW: "DSW-Vorstandsvergütungsstudie 2024"
- Tagesschau: "Gehaltsrekord für Manager großer Börsenkonzerne"