Apothekenreform
Sachsen: Apotheker demonstrieren gegen Lauterbach-Pläne
- Aktualisiert: 28.08.2024
- 17:51 Uhr
- dpa
In Dresden haben sich Apotheker zu einer Kundgebung versammelt, um gegen die Reformpläne des Gesundheitsministers zu protestieren. Die Demonstranten stellen drei zentrale Forderungen an die Regierung.
Sachsens Apothekerinnen und Apotheker sind gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf die Straße gegangen. "Wir werden nicht nachlassen, unsere drei wichtigsten Forderungen immer wieder vorzutragen, bis diese in einer zukunftsfähigen Apothekenreform umgesetzt sind", sagte Thomas Dittrich, Vorsitzender des sächsischen Apothekerverbandes. Dabei handelt es sich um eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, keine Öffnung von Apotheken ohne Anwesenheit einer Apothekerin oder eines Apothekers und Entbürokratisierung.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sagte bei der Demonstration am Postplatz, sie habe Verständnis für den Unmut. "Wir machen uns gemeinsam Sorgen, dass die Arzneimittelversorgung gefährdet wird." Die Beschäftigten in Apotheken leisteten eine gute und qualifizierte Arbeit und seien für viele Menschen Ansprechpartner in ganz vielen Fragen. Gerade in ländlichen Regionen müsse die Apotheke vor Ort daher erhalten bleiben.
Im Video: Lauterbach-Plan: Arzneimittel ohne Apotheker vor Ort
Protest auch in Erfurt
Parallel zu dem Protest in Dresden fand eine Kundgebung in Erfurt statt. Bereits im vergangenen Jahr hatte es bundesweite Protestaktionen gegeben. Ende November versammelten sich Apothekerinnen und Apotheker aus den ostdeutschen Bundesländern in Dresden. Die erhoffte Veränderung sei bislang jedoch ausgeblieben, hieß es in der Mitteilung.
Auch Sachsens Zahnärztinnen und Zahnärzte haben Proteste angekündigt. Sie wollen ihre Praxen am Donnerstag von 14.00 bis 16.00 Uhr anlässlich einer internen Informations- und Protestveranstaltung schließen, wie die Landesärztekammer mitteilte. Hintergrund ist demnach, dass immer mehr Praxen ohne Nachfolger schließen. Die wohnortnahe und flächendeckende zahnmedizinische Versorgung sei dadurch in Sachsen gefährdet.