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Schlamm und Blut auf der Bühne: Nibelungenfestspiele Worms begeistern Publikum

  • Aktualisiert: 28.07.2024
  • 19:59 Uhr
  • dpa
11. Juli 2024, Rheinland-Pfalz, Worms: Franz Pätzold (l.) als Dietrich von Bern und Jasna Fritzi Bauer als Kriemhild spielen in der Fotoprobe für das Stück "Der Diplomat". Die Nibelungen-Festspiele wurden vom 12. bis 28. Juli auf der Bühne am Nordportal des Wormser Kaiserdoms aufgeführt.
11. Juli 2024, Rheinland-Pfalz, Worms: Franz Pätzold (l.) als Dietrich von Bern und Jasna Fritzi Bauer als Kriemhild spielen in der Fotoprobe für das Stück "Der Diplomat". Die Nibelungen-Festspiele wurden vom 12. bis 28. Juli auf der Bühne am Nordportal des Wormser Kaiserdoms aufgeführt.© Uwe Anspach/dpa

Mit einer finalen Aufführung des Antikriegsstücks "Der Diplomat" gehen am Sonntag die Nibelungenfestspiele in Worms zu Ende. 20.000 Besucher:innen sahen das mittelalterliche Heldenepos am Nordportal des Kaiserdoms.

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Zum Abschluss der Nibelungen-Festspiele haben die Veranstalter eine positive Bilanz gezogen. "Mit insgesamt mehr als 20.000 Besucher:innen und einer Auslastung von 87 Prozent sind auch die Festspiele 2024 wieder ein hervorragender Erfolg", hieß es. "Trotz der großen Herausforderungen durch das Wetter konnten alle Vorstellungen stattfinden und wurden bis zum Ende gespielt." Die Nibelungen-Festspiele gehen am Sonntag (28. Juli) mit einer finalen Aufführung des Antikriegsstücks "Der Diplomat" vor dem historischen Kaiserdom in Worms am Rhein zu Ende.

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In dem Stück nähert sich das Ensemble um "Tatort"-Ermittlerin Jasna Fritzi Bauer als Kriemhild dem mittelalterlichen Heldenepos von durchaus aktueller Seite. Inmitten geopolitischer Krisen etwa in der Ukraine geht es um die Frage, wie sich ein Krieg verhindern lässt, den keiner will - der aber unabwendbar scheint. Das Stück des Autorenduos Feridun Zaimoglu und Günter Senkel wird auf einer von Schlamm und Blut bedeckten Bühne gezeigt.

"Dass Roger Vontobel sich erneut als Regisseur hat gewinnen lassen, ist ein Glück für die Festspiele", erklärten Nico Hofmann, Intendant der Nibelungen-Festspiele, und der Künstlerische Leiter Thomas Laue. Erfreulich sei, dass "Der Diplomat" auch inhaltlich diskutiert und als hochpolitisch wahrgenommen worden sei. "Das zeigt erneut, dass ein breitenwirksames Festival und inhaltlich relevantes Theater kein Widerspruch sein müssen."

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Theater leistet Beitrag zur Demokratie-Bildung

Der Oberbürgermeister der Stadt Worms, Adolf Kessel, ergänzte: "Gerade in diesem Jahr mit den sehr aktuellen Themen im Stück haben die Nibelungen-Festspiele gezeigt, wie relevant und wichtig Theater und Kultur als Grundlage für eine offene Gesprächskultur, als Debattierforum und damit auch für die Demokratie-Bildung sind." 

Die Festspiele unter der Intendanz von Ex-Ufa-Chef Nico Hofmann finden seit 2002 statt. Das Nibelungenlied um Drachentöter Siegfried und seinen Mörder Hagen gilt als eine der Lieblingssagen der Deutschen. Einer der Mitbegründer der Festspiele war Schauspiellegende Mario Adorf (93, "Kir Royal").

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