Verdoppelung kleiner Solaranlagen
Schon vor den geplanten Vereinfachungen boomt der Balkonstrom
- Veröffentlicht: 05.07.2023
- 17:47 Uhr
- Stefan Kendzia
Kleine Solaranlagen - sogenannte Balkonkraftwerke - erleben in Deutschland einen wahren Boom. Seit Jahresbeginn hat sich deren Bestand bereits verdoppelt. Trotzdem will die Bundesregierung mit neuen Regeln für noch mehr Wumms sorgen.
Immer mehr Deutsche werden zu Stromproduzenten. Kleine Solar-Anlagen sorgen auf Balkonen für mehr Energie in der Hoffnung auf mehr Unabhängigkeit. Seit Jahresbeginn hat sich die Anzahl dieser Mini-Kraftwerke laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) verdoppelt. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein.
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Regierung will für noch mehr Schub sorgen
Die Balkonkraftwerke haben ihre Popularität auch der Energiekrise zu verdanken. Die stark gestiegenen Strompreise sollen möglichst abgefedert werden. Möglich wird das durch vergleichsweise günstige Solarpaneele, die man sich auf dem heimischen Balkon installiert. Der von den Modulen hergestellte Strom kann dann dank eines Wechselrichters als Haushaltsstrom direkt in die Steckdose eingespeist werden. So spart man sich ein Mehr aus dem öffentlichen Stromnetz.
Die Bundesregierung möchte nun die Installation solcher Anlagen für Mieter und Wohnungseigentümer weiter erleichtern und so für noch mehr Schub sorgen. Ein gesetzlicher Anspruch auf Anbringen der Geräte soll her. So könnte die Entscheidung durch eine Eigentümerversammlung entfallen. Zusätzlich soll eine Anhebung der Leistungsgrenze von 600 auf 800 Watt sowie vereinfachte Meldepflichten für Steckersolargeräte kommen. Die Vorteile der Anlagen liegen laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in der technischen Einfachheit sowie in der kostengünstigen Anschaffung als Einstieg in die eigene Solarstromerzeugung für Mieterinnen und Mieter sowie Wohnungseigentümer.
Der Hauptgeschäftsführer der BSW, Carsten Körnig, begrüßte die Vereinfachungen, sprach zugleich aber von entsprechendem Handlungsbedarf für die größeren Dach- und andere Photovoltaikanlagen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa