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Überraschung vor Gericht

Schweigegeld-Prozess: Jury bekommt heimlich aufgenommenes Trump-Telefonat zu hören

  • Veröffentlicht: 03.05.2024
  • 13:51 Uhr
  • Stefan Kendzia

An Tag zehn des Schweigegeld-Prozesses gegen Donald Trump bekam die Jury eine besondere Überraschung zu hören: ein heimlich aufgenommenes, äußerst pikantes Telefonat zwischen Trump und seinem Ex-Anwalt Michael Cohen.

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Auch wenn das heimlich aufgenommene Telefonat zwischen Trump und seinem ehemaligen Anwalt bereits 2018 von CNN veröffentlicht wurde, ist es aktueller denn je. Denn im Gerichtssaal des Schweigegeld-Prozesses wurde das Band den Geschworenen vorgespielt. Auf der Aufnahme ist zu hören, wie der Ex-Präsident mit seinem damaligen Anwalt Michael Cohen einen Plan erörtert.

Eine Dame mehr, der Trump Schweigegeld gezahlt haben soll

Das geheim aufgenommene Telefonat von Trumps ehemaligem Anwalt Michael Cohen sorgt Jahre nach seiner Aufnahme für Furore. Und zwar mitten im Gerichtssaal, als das nur schlecht verständliche Gespräch zwischen Trump und Cohen den Geschworenen präsentiert wurde.

Es ging in diesem Mitschnitt allerdings nicht um die Pornodarstellerin Stormy Daniels, sondern vielmehr um Schweigegeldzahlungen an eine weitere Person: an das Playboy-Model Karen McDougal.

McDougal behauptete, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben, während der Ex-Präsident bereits mit seiner Frau Melania verheiratet gewesen sein soll. Im Telefonat selbst diskutierten die Männer darüber, wie die Schweigegeldzahlung abzuwickeln sei.

Insgesamt soll der Mitschnitt Beweis genug sein, dass Trump über mögliche Zahlungen an McDougal jederzeit informiert gewesen sein soll, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Ein Wissen, das Einfluss auf den aktuellen Prozess haben könnte.

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Die Bühne für Cohens Aussage ist vorbereitet

Brisant: Während der Aufzeichnung sei zu hören, wie Cohen mit dem damaligen Finanzchef der Trump Organization, Allen Weisselberg, darüber gesprochen habe, "wie man die ganze Sache mit der Finanzierung regelt". Daraufhin soll Trump geantwortet haben: "Was müssen wir dafür bezahlen? Eins Fünfzig?".

Trump soll anschließend sogar vorgeschlagen haben, das Geld bar zu übergeben, woraufhin Cohen viermal "nein" entgegnet haben soll. Danach soll der Mitschnitt abbrechen- vorher soll allerdings noch zu hören sein, wie Trump "Scheck" sagt. Der Mitschnitt ist unter anderem durch CBS News auf YouTube veröffentlicht worden. 

Mit diesem Mitschnitt haben die Staatsanwälte ihrem Kronzeugen Cohen die Bühne für seine entscheidende Aussage vorbereitet, dass er der Pornodarstellerin Stormy Daniels 130.000 US-Dollar für ihr Schweigen gezahlt haben soll, bevor er wegen dieser Affäre ins Gefängnis gegangen war.

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Im Anschluss an den gehörten Mitschnitt saß Rechtsanwalt Keith Davidson stundenlang im Zeugenstand, wie der "Spiegel" berichtet. Er war 2016 sowohl von Karen McDougal als auch von Pornodarstellerin Stormy Daniels engagiert worden und hatte für beide mit dem damaligen Trump-Anwalt Michael Cohen verhandelt.

Davidson gilt mit Cohen als einer der wichtigsten Zeugen der Staatsanwaltschaft im Prozess um die Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels. Trump bestreitet, eine Affäre mit ihr gehabt zu haben, gibt immerhin aber zu, dass Geld geflossen sei.

Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass Trump kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 einen Sexskandal und Ehebruch verheimlichen wollte, um seine Chance auf das höchste Staatsamt zu wahren.

  • Verwendete Quellen:
  • CBS News auf YouTube: "Michael Cohen secret recording of conversation wtih Trump released to CNN"
  • Spiegel: "Staatsanwälte spielen Jury heimlich aufgenommenes Telefonat von Trump vor"
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