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Nukleare Abschreckung

Sollte Nordkorea Atomwaffen einsetzen: USA drohen mit Vernichtung

  • Aktualisiert: 04.01.2023
  • 18:01 Uhr
  • Max Strumberger

Auf der koreanischen Halbinsel ist weiter keine Entspannung in Sicht. Nordkorea will massenweise Atomwaffen produzieren. Auf der anderen Seite könnten die gemeinsamen Manöver von Südkorea und den USA künftig auch den Einsatz von Nuklearwaffen beinhalten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Südkorea und die USA wollen sich angesichts der Drohungen durch Nordkorea in ihrer Verteidigungsstrategie enger absprechen.

  • Beide Länder ziehen sogar Übungen mit Nuklearwaffen in Betracht.

  • Nordkorea will indes sein eigenes Atomwaffenarsenal massiv aufstocken.

Südkorea und die Vereinigten Staaten sind in Gesprächen, die gemeinsamen militärischen Übungen zu erweitern. So solle Südkorea auch Teil der nuklearen Abschreckung gegen die wachsende Bedrohung durch Nordkorea werden. "Die Nuklearwaffen gehören den Vereinigten Staaten, aber Planung, Informationsaustausch, Übungen und Ausbildung sollten von Südkorea und den Vereinigten Staaten gemeinsam durchgeführt werden", sagte der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol.

Das heißt konkret: Sollte Nordkorea tatsächlich jemals Nuklearwaffen gegen seinen südlichen Nachbarn einsetzen, droht dem Regime von Machthaber Kim Jong Un die Vernichtung: "Jeglicher Atomwaffenangriff durch Nordkorea gegen die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten und Partner ist inakzeptabel und wird das Ende jenes Regimes zur Folge haben", heißt es aus dem US-Verteidigungsministerium.

Kim Jong Un: Nordkorea will mehr Atomwaffen bauen

Nordkorea hatte zuvor angekündigt, sein Atomwaffenarsenal massiv aufstocken zu wollen. In einem Bericht über die politischen Prioritäten für das neue Jahr warf Machthaber Kim Jong Un den USA und Südkorea vor, sein Land militärisch maximal unter Druck setzen zu wollen. Es sei nötig, eine weitere Interkontinentalrakete (ICBM) für "einen schnellen nuklearen Gegenschlag" zu entwickeln, taktische Atomwaffen in Serie zu produzieren und schnellstmöglich einen Spionagesatelliten ins All zu schicken. Das berichteten die Staatsmedien am Sonntag unter Berufung auf Kims Vortrag am Samstag zum Ende eines Parteitreffens in Pjöngjang.

Insbesondere den Nachbarn Südkorea griff Kim diesmal bei der mehrtägigen Jahresend-Plenarsitzung des Zentralkomitees seiner herrschenden Arbeiterpartei in scharfem Ton an. Südkorea habe Nordkorea zum Hauptfeind erklärt und zuletzt offen über "Kriegsvorbereitungen" gesprochen. Südkorea sei "unser unbestrittener Feind", wurde Kim zitiert. Das rufe klar nach "einer exponentiellen Erhöhung des Nukleararsenals des Landes".

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Nordkorea verfügt über mindestens 20 Atomsprengköpfe

Die Ziele Nordkoreas sind nicht grundsätzlich neu. Kim hatte bereits mehrfach zum Ausbau der nuklearen Schlagkraft seines Landes aufgerufen, das wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen ist. Das Ziel Pjöngjangs ist es, über das ganze Spektrum von Atomwaffen und Raketen zu verfügen. Als taktische Atomwaffen gelten dabei solche, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer sind als bei strategischen Atomwaffen wie ICBM, die über einen Kontinent hinaus eingesetzt werden können. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri schätzt, dass Nordkorea mindestens 20 fertige Nuklearsprengköpfe gelagert hat.

Den USA wirft Nordkorea seit Jahrzehnten eine feindselige Politik vor. Kim beschuldigte sie am Samstag, Nuklearwaffen nach Südkorea zu bringen und in Zusammenarbeit mit ihren Verbündeten Seoul und Tokio einen regionalen, NATO-ähnlichen Militärblock gründen zu wollen.

Angespannte Lage auf der koreanischen Halbinseln

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz atomwaffenfähige Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen Südkoreas und der USA. Die Streitkräfte beider Länder haben ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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