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Wegen zu hoher Baukosten

Sozialer Wohnungsbau: Fast 70 Prozent gefährdet

  • Veröffentlicht: 28.11.2022
  • 12:02 Uhr
  • Anne Funk

400.000 neue bezahlbare Wohnungen sollen laut Koalition jedes Jahr entstehen. Doch Verbände schlagen Alarm: Ein Großteil der Projekte droht aufgrund von steigenden Baukosten zu scheitern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ampel-Koalition hat sich auf den Neubau von 400.000 bezahlbaren Wohnungen festgelegt.

  • Das Ziel sei kaum noch zu erreichen, so Wohnungsbauverbände.

  • Grund dafür seien gestiegene Baukosten, aber auch immer strengere Energiestandards.

Bezahlbare Wohnungen werden dringend benötigt, doch der Neubau könnte massiv einbrechen. Grund dafür sind die steigenden Baukosten. Laut einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" drohen in den kommenden Jahren bis zu 70 Prozent der ursprünglich geplanten Projekte zu scheitern. 

"Die steigenden Baukosten führen derzeit dazu, dass zahlreiche Neubauprojekte im frei finanzierten sowie im geförderten Wohnungsbau auf Eis gelegt beziehungsweise nicht neu begonnen werden", erklärt Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes gegenüber der Zeitung. Dies führe besonders in Ballungszentren zu Wohnraumverknappung. "Und damit verbunden partiell auch zu einem Anstieg von Mieten."

Projekte werden komplett abgesagt

Das berichtet auch Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW. Seiner Aussage nach werden in ganz Deutschland Neubauprojekte auf Eis gelegt oder storniert. "Unsere internen Umfragen lassen darauf schließen, dass etwa 70 Prozent aller geplanten Projekte entweder komplett abgesagt werden oder zumindest für längere Zeit zurückgestellt werden", so Gedaschko. Dies sei ein brutaler Stopp - "aber mit Ansage".

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Energiestandards steigen, Förderung sinkt

Die Gründe für die steigenden Kosten lägen allerdings nicht nur in der Inflation und höheren Finanzierungszinsen, sondern auch in immer schärferen Energiestandards. "Wir stehen hinter den Klimaschutzzielen. Aber Klimaschutz muss sinnvoll umgesetzt werden und am Ende auch für unsere Mieter bezahlbar sein", mahnt der GdW-Chef. Die Regierung schraube die Ansprüche immer höher, die Förderung dagegen immer weiter runter. Dadurch gebe es auch hier immer weniger Neubau- und Sanierungsprojekte, so Gedaschko. "Einfach weil es viel zu teuer wird und am Ende von unseren Mietern nicht mehr bezahlt werden könnte."

Die Ampel-Koalition habe sich zum Ziel gesetzt, dass jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden sollen. "Mit der bisherigen Fördersumme von gerade einmal einer Milliarde Euro im Jahr für ganz Deutschland kann dieses Neubauziel nicht ansatzweise erreicht werden", erklärt der GdW-Präsident weiter. Mindestens die fünffache Summe für die Neubauförderung bezahlbaren Wohnens sei nötig. Denn: "Marktmieten von künftig 16 bis 18 Euro netto kalt pro Quadratmeter sind für die breite Mittelschicht schlicht unbezahlbar.“

Verwendete Quellen:

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